Nur zu gern werkelte Bruno G.* in seiner Wohnung in Dürrenäsch AG an irgendwas herum. Was genau er hinter verschlossenen Türen experimentierte, weiss lange niemand so genau.
Als gelernter Sprengmeister kennt sich der 52-Jährige aber auch mit explosivem Material nur zu gut aus. Feuerwerk gehört zur Leidenschaft von G. Bis Ende des letzten Jahres hat er sogar bei einem Feuerwerkskörper-Hersteller im Kanton Luzern gearbeitet.
Dass da einer in der Nachbarschaft auch mit Chemikalien herumexperimentiert, nimmt man im Wohnviertel lange einfach so hin. Bis zum vergangenen Donnerstag. Schon am Morgen rücken Polizei und Feuerwehr beim Zweifamilienhaus von Bruno G. an. Alles wird abgeriegelt. Stundenlang durchsuchen Spezialisten das Gebäude, Material wird abtransportiert. Ein Teil der sichergestellten Ware wird vorsichtshalber sogar kontrolliert gesprengt.
Polizei hat Garagentore versiegelt
Der Chemie-Bastler von Dürrenäsch konnte zwar schon am Donnerstag den Polizeiposten nach einer Befragung wieder verlassen, allerdings wurde gegen ihn ein Strafverfahren wegen Widerhandlung gegen das Chemikaliengesetz eröffnet.
In der Zwischenzeit sind die Einsatzkräfte wieder aus der Siedlung abgezogen. Doch auch von Bruno G. fehlt mittlerweile jede Spur. Die Garagentore beim Haus sind verschlossen und mit Polizeisiegel versehen. Nicht einmal die Eltern wissen, wo ihr Sohn zurzeit steckt. Der Vater will sich nicht in die Angelegenheit seines Sohnes einmischen. Für die Mutter von G. war der ganze Aufmarsch und die Hausdurchsuchung aber sowieso völlig übertrieben. Gegenüber Blick sagte sie noch am Donnerstag: «Er weiss, was er tut und kennt die Chemikalien.»