Nur im letzten Moment verhinderte Lokführerin Franziska A.* (42) im Mai eine Katastrophe. Als in Schinznach-Bad plötzlich ein Kran auf ihren Zug zuflog, machte sie eine Vollbremsung – und sprang selbst vom Sitz in Deckung. Durch ihre Blitzreaktion wurde «nur» die Führerkabine zertrümmert.
Dass der Kranausleger auf die Geleise gefallen war, ist der Fehler eines Monteurs. Dieser hatte den Auftrag, einen defekten Turmdrehkran zu demontieren. Weil er aber bei der Demontage den Hauptausleger des Krans an falschen Punkten befestigt hatte, war dieser nicht mehr im Gleichgewicht, kippte nach vorne und fiel auf die Geleise.
«Der wollte das nicht»
Jetzt hat die Aargauer Staatsanwaltschaft den Mann verurteilt, wie «Tele M1» berichtet. Verurteilt wurde er wegen fahrlässiger Störung des Eisenbahnverkehrs und fahrlässiger Gefährdung von Mitmenschen durch Verletzung der Regeln der Baukunst. Der Beschuldigte hat das Urteil akzeptiert, er kassiert eine bedingte Geldstrafe von 90 Tagessätzen und muss eine Busse von 2000 Franken bezahlen.
Lokführerin Franziska A. hat laut dem Sender seit dem Unfall nichts mehr vom Kranmonteur gehört. Böse ist sie ihm aber nicht. «Der wollte das nicht und dass er jetzt vor Gericht war, tut mir leid für ihn!» (neo)
* Name bekannt