Jetzt hat die Aargauer Staatsanwaltschaft Anklage erhoben: Unter anderem wegen qualifizierter Geiselnahme und mehrfacher Gefährdung des Lebens. Die Anklage fordert eine Freiheitsstrafe von 7 Jahren und die Anordnung einer ambulanten Massnahme.
Laut den Ermittlungen soll ein Verschwundenes Portemonnaie Auslöser der Tat gewesene sein: Der 61-jährige Italiener habe deshalb am frühen Morgen des 20. Mai im Nachclub «Blue Lagoon» einen Streit vom Zaun gerissen.
Der Mann verschwand zwar erst aus dem Lokal, ab er nur, um eine Viertelstunde später mit einer ungesicherten Pistole zurückzukehren. Damit wollte er seine Geldbörse zurückkriegen.
Insgesamt fünf Schüsse abgegeben
Der Mann zwang den Barkeeper, zwei weitere, bereits schlafende Mitarbeiterinnen wecken zu gehen und zurück ins Lokal zu bringen. Eine weitere Mitarbeiterin behielt er als Geisel zurück. Nachdem der Barkeeper mit den zwei Frauen zurückgekehrt war, hielt der Beschuldigte die vier mehrere Stunden lang fest. Er bedrohte sie immer wieder mit dem Tod und zwang sie nach seinem Portemonnaie zu suchen.
Er schoss auch herum: Insgesamt gab er fünf Schüsse ab. Einen davon in Richtung zweier Geiseln. Purer Zufall, dass er keinen traf, sagt die Staatsanwaltschaft.
Beschuldigter war stockbesoffen
Das von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene psychiatrische Gutachten kommt zum Schluss, dass die Schuldfähigkeit des 61-Jährigen aufgrund einer psychischen Erkrankung, kombiniert mit Alkoholmissbrauch, zur Tatzeit in schwerem Grade vermindert war. Rückgerechnet ergab die Auswertung der Blutprobe beim Beschuldigten einen Alkoholgehalt von 1,89 Promille. (bih)