Die dritte Welle rollt heran. Besonders betroffen ist der Kanton Aargau: Zwar steigen in der gesamten Schweiz die Corona-Fallzahlen wieder, im Aargau aber rascher als im Schweizer Schnitt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Von Freitag bis Sonntag hätten 345 Menschen ein positives Testresultat aufgewiesen. In der Woche zuvor waren es für den gleichen Zeitraum 265.
Langsam bereiten sich die Spitäler deshalb wieder auf eine Notsituation vor. Die Anzahl der Covid-Patienten auf der Normalstation bleibe zwar einigermassen stabil und verändere sich nicht gross, so die Zeitung. Auf den Intensiv- und Überwachungsstationen steige die Patienten-Zahl aber wieder deutlich an.
Von 9 auf 18 Intensiv-Patienten innert einer Woche
Am 12. März seien es dort noch deren neun gewesen. Eine Woche später, am 19. März, hat sich die Zahl verdoppelt – schon 18 Patienten mussten behandelt werden. Momentan sind über 80 Prozent der Betten auf Intensivstationen der Aargauer Spitäler belegt.
Für Andrée Friedl, Leitende Ärztin für Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital Baden, ist daher klar: «Wir gehen davon aus, dass wir am Beginn einer dritten Welle stehen», sagt sie zur «Aargauer Zeitung». Auch sei der Respekt vor der dritten Welle bei den Spitalangestellten da. Zudem befürchte man mehr schwere Verläufe wegen der neuen Virusvarianten, so Friedl.
Auch in Basler Spital wieder mehr Corona-Patienten als im Februar
Zurzeit seien in den Aargauer Spitälern keine zusätzlichen Intensivplätze geschaffen worden. Friedl sagt aber: «Wir werden den Betrieb für Covid-19-Patienten wieder hochfahren, wenn es notwendig ist.»
Auch im Basler Unispital (USB) nehmen die Hospitalisierungen von Covid-Patienten wieder deutlich zu, wie Spital-Sprecher Nicolas Drechsler BLICK sagt. Mitte Februar habe man im Schnitt 10 bis 12 Corona-Patienten gehabt, davon immer rund ein Drittel auf der Intensivstation. Am Montag waren es nun bereits 20 Patienten, fünf davon auf der Intensivstation.
Noch nichts von einer dritten Welle spürt die Berner Inselgruppe, wie es auf BLICK-Anfrage heisst. Zur Gruppe gehört etwa das Berner Unispital. Sprecher Adrian Grob: «Wir haben in unseren Spitälern 14 Patienten, welche an Covid erkrankt sind und stationär behandelt werden. Wieviele Patienten davon auf der Intensivstation sind, geben wir nicht bekannt.»
11 Patienten auf Intensivstation in Unispital Zürich
Im Zürcher Unispital (USZ) gebe es momentan einen geringen Anstieg von Covid-Intensiv-Patienten, wie es auf Anfrage heisst. Jürg Hodler, Ärztlicher Direktor und Leiter der Covid-Taskforce des USZ, erklärt: «Der Anstieg der Hospitalisationen von COVID-19-Erkrankten erfolgt jeweils zeitverschoben zum Anstieg der Infektionszahlen. Das USZ ist entsprechend vorbereitet.»
Aktuell befinden sich 11 Covid-Patienten auf der USZ-Intensivstation. «In den letzten Wochen hat sich diese Zahl in ähnlicher Grössenordnung bewegt», sagt Hodler.