Dreiste Badener Linke
Gratis parkieren - Gebühren fordern

Die Badener Einwohnerrätin Susanne Slavicek fordert Gebühren für alle öffentlichen Parkplätze. Doch selber parkiert sie seit Jahren gratis. Sie hatte diesen Widerspruch bislang gar nicht bemerkt - «aus lauter Gewohnheit».
Publiziert: 26.06.2015 um 12:03 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:04 Uhr
1/2
Susanne Slavicek (51) ist Geri Müllers engste Mitarbeiterin.
Foto: Fabio Confessore

Bewohner des Quartiers Allmend in Baden AG beschweren sich über rücksichtslose Gratis-Parkierer. Sie würden die Parkplätze vor einem ehemaligen Schützenhaus privat nutzen, obwohl ein Schild festhält, das Parkieren sei Gästen eines Restaurants vorenthalten, berichtet die «Aargauer Zeitung». Dessen Gäste müssten deshalb immer wieder auf der Suche nach einem Parkplatz durchs Quartier kurven.

Susanne Slavicek vom Team Baden wohnt gleich gegenüber dem Schützenhaus - und gehört zu den dreisten Gratis-Parkierern. Damit macht sie ausgerechnet bei einem der Hauptziele ihrer linksgrünen Regionalpartei für sich eine Ausnahme. Team Baden setzt sich nämlich für «mehr Mut zu einer restriktiven Regelung beim Thema Parkplätze» ein. «Wir fordern kostendeckende Parkplatzgebühren. Die Parkplatzbenützerinnen und -benützer sollen alle Kosten tragen, die sie verursachen», heisst es auf der Website der Partei.

«Habe das aus lauter Gewohnheit getan»

«Sie haben recht, das ist wirklich ein Widerspruch», räumt die Politikerin gegenüber der «Aargauer Zeitung» ein. Schon ihr Vorgänger habe diesen Parkplatz immer benutzt, sagt sie. «Auch ich habe das aus lauter Gewohnheit getan, ohne mir dabei etwas zu überlegen.» Allerdings habe sie vorher weder von den Wirten des Restaurants noch von Anwohnern etwas gehört - und ärgert sich, dass diese nun gleich zur Presse liefen.

Doch sie sei bereit, ihre «Gewohnheiten zu überdenken und nach einer neuen Lösung zu suchen», sagt Slavicek. Die Wirtin des Restaurants würde sich darüber freuen: Gerade wenn sie viele Gäste hätten, seien sie auf alle Plätze angewiesen.

Rechtlichen Anspruch auf die Gratis-Plätze hat indessen niemand. Sie gehören einem Unternehmen, das den Bau mehrerer Wohnhäuser plant und die Parkplätze solange zur Verfügung stellt. (pom)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?