«Die Schrauben sind gebrochen»
Wurde Valérie (6) vom Querbalken am Kopf getroffen?

Blaulicht gestern Mittag im Kindergarten in Oberbuchsiten SO. Eine massive Holzschaukel bricht zusammen – ein Kind wird bei dem Unfall verletzt und muss medizinisch behandelt werden.
Publiziert: 06.06.2020 um 12:34 Uhr
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Der Querbalken der Schaukel krachte am Freitag im Kindergarten in Oberbuchsiten SO ohne Vorwarnung herunter. Mehrere Kinder haben während des Unfalls darauf gespielt, ein 6-jähriges Mädchen wurde verletzt.
Foto: Leserreporter
Luisa Duppenthaler

Es ist grosse Pause. Die Kinder spielen ausgelassen, auch auf der Schaukel. Sie ist heiss begehrt bei den Kindergärtlern. Als sich kurz vor 11 Uhr mehrere Kinder darauf befinden, passiert es: Der massive Querbalken stürzt hinunter. Eltern von einem Mitschüler erzählen: «Die kleine Valérie* habe geschrien und geweint.» Sie hat sich beim Unfall am Kopf verletzt und blutet. Die anderen Kinder haben Glück.

Die Lehrerin reagiert sofort und alarmiert die Notrufzentrale. Die Schulleiterin Andrea Schenker sagt heute zu BLICK: «Sie hat hervorragend gehandelt.» Ambulanz und Polizei rücken an. Die Kindergärtlerin wird mit dem Krankenwagen zum Kinderarzt gefahren – es besteht der Verdacht einer Hirnerschütterung. Die anderen Eltern werden telefonisch informiert.

Wie hat sich Valérie am Kopf verletzt?

Die Kantonspolizei Solothurn hat den Spielplatz bei ihrem Eintreffen sofort abgesperrt. Ob der schwere Querbalken die 6-Jährige am Kopf getroffen hat oder nicht, ist unklar. Polizeisprecher Bruno Gribi stellt klar: «Möglicherweise hat das Kind seinen Kopf bei dem Sturz auch auf dem Boden aufgeschlagen. Das wissen wir noch nicht.»

Doch: Warum ist der Querbalken dieser grossen, massiven Holzkonstruktion überhaupt hinuntergestürzt? «Wir konnten gebrochene Schrauben feststellen», so der Mediensprecher der Kapo Solothurn weiter.

«Der Spielplatz wird jährlich gewartet»

Verantwortlich für die Infrastruktur auf dem Spielplatz des Kindergartens in Oberbuchsiten SO ist die Gemeinde. Gemeindepräsident Daniel Lederer schickt voraus: «Es ist ein tragischer Unfall, welchen ich sehr bedaure.» Der Spielplatz sei jedes Jahr gewartet worden, zuletzt im Herbst. «Die gebrochenen Schrauben konnte man bei diesen Kontrollen aber nicht sehen, dafür hätte man das Gerüst aufwendig auseinander bauen müssen», so Lederer weiter.

Jetzt wird der Hersteller der Schaukel zur Rechenschaft gezogen. «Dass so etwas nicht passieren darf, ist klar», meint der Gemeindepräsident.

Valérie hatte Glück

Ausser ein paar Schrammen und Beulen ist der kleinen Valérie zum Glück nichts passiert. Wie BLICK weiss, kann sie bereits wieder in den Kindergarten. «Ich bin froh, dass dem Kind nicht mehr passiert ist», sagt der Gemeindepräsident.

Auch für die Kinder um Valérie herum war der Unfall ein grosser Schreck. Bei der Schule hat man gemäss Schulleiterin vorgesorgt: «Sollte sich ein Kind in den nächsten Tagen noch auffällig verhalten, steht psychologische Hilfe bereit.»

* Name von der Redaktion geändert

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