Vincenzo Fruci (61) kämpft mit den Tränen. «Unglaublich», sagt der Fabrikarbeiter und zweifache Vater aus Lenzburg AG zu BLICK. «15 Jahre lang habe ich Geld und Zeit in meinen Schrebergarten investiert. Er war mein Rückzugsort und nun ist alles kaputt!»
Der Alarm geht bei der Polizei am Freitag um 4.20 Uhr ein: Im Schrebergarten des Boll-Quartiers brennt es! Die Feuerwehr ist rasch da. Aber das Schrebergartenhaus, das Fruci selbst gezimmert hat, steht bereits in Vollbrand. «Es explodierten noch zwei Gasflaschen», sagt er leise.
Immerhin: Die Feuerwehr kann verhindern, dass weitere Objekte im Schrebergarten zu brennen beginnen. Auch Verletzte gibt es zum Glück keine.
Schöne Erinnerungen gingen in Flammen auf
«Es sind nicht die paar Hundert Franken Schaden am Cheminée oder Kochherd, die schmerzen», sagt Fruci, der diese Dinge nicht versichern liess. Es seien die Erinnerungen ans Häuschen, den Garten mit dem Gemüse und die schönen Stunden, die er hier mit seiner Frau Caterina (58) oder Kollegen verlebte: «Nicht einmal Fotos bleiben mir, das tut mir im Herzen weh!»
Im Boll-Schrebergarten habe es noch nie gebrannt, sagt Fruci. «Wir haben letzten Donnerstag ja nicht mal ein Feuer gemacht.» Er äussert eine Vermutung: Vielleicht seien es Jugendliche gewesen.
Brandstiftung nicht ausgeschlossen
Die Kantonspolizei ermittelt und sucht Zeugen. Sprecher Roland Pfister sagt: «Derzeit kann Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden.»
Vincenzo Fruci hofft, dass die Brandursache bald geklärt wird. Dann äussert er einen kleinen Wunsch: «Dass ich Holz oder ein Hüttli bekomme und meinen Schrebergarten wiederaufbauen kann.»