Donnerstagabend, 22 Uhr: Ein Renault fährt auf der A1 von Zürich in Richtung Bern. In Würenlos AG hält der Fahrer plötzlich mitten auf dem rechten Fahrstreifen an. Er wechselt auf den Pannenstreifen und fährt rund 150 Meter rückwärts zur Tankstelle ein!
Muamer D.* (19) beobachtet die Szene vom Parkplatz der Raststätte aus, die alle als «Frässbalke» kennen. «Ich war schockiert, als ich das gesehen habe», sagt er zu BLICK. «Zum Glück waren gerade alle anderen Autos auf dem linken Fahrstreifen und keiner unmittelbar hinter ihm, als er abbremste. Ansonsten hätte das böse ausgehen können. Man stelle sich mal vor, jemand wäre ihm mit 120 km/h hinten reingefahren!», sagt der Logistiker. Zum Glück sei auch die Ausfahrt der Tankstelle zum Zeitpunkt des gefährlichen Manövers frei gewesen. Denn durch die fuhr der Renault auch noch.
«Er kaufte sich etwas im Tankstellenshop und fuhr dann weg»
Doch was war mit dem Fahrer los? Nach einem Notfall sah es gemäss dem Augenzeugen nicht aus. «Er musste nicht mal tanken. Der etwa 25-Jährige parkierte seinen Renault mit dem AI-Kennzeichen auf dem Parkplatz, ging in den Tankstellenshop, um sich etwas zu kaufen, und fuhr dann wieder weg in Richtung Bern», sagt Muamer D.
Warum der Mann auf seiner Irrfahrt nicht wenigstens bis zur Einfahrt der Tankstelle gefahren war, ist unklar. «Bei der Einfahrt gab es eine Polizeikontrolle. Vielleicht wollte er nicht riskieren, erwischt zu werden und nahm deswegen die Ausfahrt, statt die Einfahrt», mutmasst D.
Die Kantonspolizei Aargau hat keine Kenntnis von dem Fall, wie Sprecher Roland Pfister auf Anfrage sagt. Häufig würden solche Fälle nicht passieren, sagt er. Pfister warnt vor solchen Aktionen. «Rückwärts fahren auf Autobahnen oder -strassen ist ein sehr gefährlicher Vorgang.» Wenn ein Fahrer erwischt wird, drohen ihm eine Verzeigung wegen grober Verkehrsregelverletzung und der Entzug des Führerausweises. (man/pma)