Jahrelang hat Marino Feller (23) für sein Traumauto gespart. Doch jetzt ist es Schrott – und er liegt mit Knochenbrüchen im Spital! «Ich hatte ziemlich viele Schutzengel», sagt Feller zu BLICK.
Passiert ist es letzten Samstag. Nachdem der Automechaniker über Jahre mühsam 19’000 Franken zusammengespart hat, freut er sich riesig, seinen zuvor im Internet gekauften Chevrolet im Kanton Zürich abzuholen. «Er war mein Traumwagen», sagt Feller. «Ein roter Camaro, Baujahr 1967. Ein V8 mit 210 PS. Ein amerikanischer Cult Cruiser.»
Nach dem Kauf fährt Feller im Camaro zurück. Am Steuer seines alten VW Polo sitzt sein Bruder (21), mit dem er hergekommen war. Doch kurz vor 15 Uhr beginnt der Motor des Camaro auf der A1 bei Neuenhof AG zu stottern. «Es lag wohl an der Batterie», sagt Feller. Er und sein Bruder fahren sofort auf den Pannenstreifen.
Plötzlich kommt ein BMW ins Schleudern
«Wir wollten den Camaro mit einem mobilen Starthilfegerät starten», sagt Feller. «Es hätte fast funktioniert.» Die Brüder entscheiden, den Camaro etwas nach vorne zur nahen Raststätte abzuschleppen. «Dort hätten wir ihn dann überbrücken können.»
Doch dazu kommt es nicht. Plötzlich braust ein dunkles BMW-Cabriolet auf dem zweiten Überholstreifen heran. Am Steuer: ein Mazedonier (37). Als vor ihm ein Auto den Fahrstreifen wechselt, «beschleunigte er», so die Polizei. «Dabei brach das Heck des BMW aus, und er kam auf der feuchten Fahrbahn ins Schleudern.» Sich um die eigene Achse drehend überquert der Wagen die gesamte Fahrbahn – und schleudert rückwärts in den Camaro, der wiederum in den Polo geschoben wird.
Feller wird schwer verletzt
«Es hat nur noch gekracht», sagt Feller, der gerade zwischen dem Camaro und dem Polo steht. «Ich wurde dazwischen eingeklemmt und lag am Ende unter meinem Traumauto.» Dabei habe er doch nur das Abschleppseil hervorholen wollen. Sein Bruder sei zum Glück nicht zwischen den Autos gestanden. «Er wollte das Pannendreieck montieren.»
Während der BMW-Fahrer leicht verletzt wird und sein Billett abgeben muss, muss Feller unter dem Camaro liegend geborgen werden. Sein Bruder kommt mit dem Schrecken davon.
Den Camaro hat er noch nicht abgeschrieben
Im Spital folgt die Diagnose: Feller hat die Kniescheiben, das linke Schienbein und das linke Handgelenk gebrochen. «Auf der Unfallstelle konnte ich gar richtig nicht hinsehen. Zudem hatte ich grosse Schmerzen.»
Inzwischen wurde der Berner operiert. Doch es folgen weitere OPs und eine lange Reha. «Ich hoffe, dass alles wieder gut kommt», sagt Marino Feller tapfer. Zum BMW-Fahrer möchte er nichts sagen. Er hofft am Ende einfach: «Dass ich irgendwann doch noch mein Traumauto haben werde.»