BLICK trifft Millionen-Räuber Michael Felder
Wo haben Sie das Geld versteckt?

Michael Felder (54) war der berühmteste Räuber der Schweiz. Satte 10,6 Millionen Franken zügelte er 2002 aus einem Geldtransporter ab – und kassierte am Ende 3,5 Jahre Knast. Heute ist sein Leben weit weniger prickelnd.
Publiziert: 26.12.2017 um 23:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:50 Uhr
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«Hallo! Alles klar?», grüsst der ehemalige 10-Millionen-Dieb Michael Felder (54) den BLICK-Reporter durchs Auto-Beifahrerfenster.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi (Text und Fotos)

Vor 15 Jahren machte Michael Felder (heute 54) Schlagzeilen. Damals war er Sicherheitsmitarbeiter und klaute aus seinem Geldtransporter im Aargau 10,6 Millionen Franken. Er floh nach Hamburg (D) – und verprasste auf der Reeperbahn 80’000 Franken. Doch er fiel auf – und wurde verhaftet. 3,5 Jahre Knast fasste Felder.

Und heute? BLICK traf Felder per Zufall mitten in Däniken SO. «Hey, hallo!», ruft er dem Reporter zum Beifahrerfenster ins Auto hinein. «Alles klar?» Er ist immer noch der Gleiche. Offen. Direkt. Und ein wenig naiv. Er plappert sofort los. «Ein Foto? Wenn es sein muss», sagt er und grinst. Auch für ein zweites Bild steht er hin. «Aber nicht zu viel schreiben.»

Sein Leben ist heute langweilig

Der ehemalige Millionendieb wohnt wie vor vier Jahren, als BLICK ihn schon einmal traf, in einem Mehrfamilienhaus. Er ist mit einer Thailänderin (38) verheiratet und arbeitet bei einer Kabelfirma. Zuvor scheiterte er bei einer Sicherheitsfirma und als Kanalarbeiter.

Neuigkeiten? «Mein Leben ist teils fast langweilig», sagt er. Langweilig war es ihm schon vor dem Coup. Nach seiner Freilassung sagte er, er habe aus seinem Leben ausbrechen wollen. «Ich wollte weg aus der langweiligen Schweiz. Für kurze Zeit so richtig Spass haben.»

Auch heute bereut er «die Sache» nicht. Aber ein erneuter Coup? «Nein!» Und das Geld? Wo hat er es versteckt? Schliesslich fehlten nach Felders Verhaftung 90’000 Franken. «Ich habe nichts versteckt», beteuert Felder – und grinst schon wieder. «Ich bin doch nicht dumm.»

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