Die Senioren in den Altersheimen leiden seit Monaten unter Einschränkungen wegen Corona. Und jetzt kommt auch noch die Hitze dazu! BLICK durfte im Alters- und Pflegeheim Steinfeld in Suhr AG (120 Angestellte, 100 Bewohner) einen Augenschein nehmen.
Zum Schutz der Bewohner muss jeder Gast Name, Telefonnummer und Besuchsperson notieren. Zudem gilt: Hände desinfizieren und Maske anziehen – auch für die Angestellten und den Chef.
Bisher kein Corona-Fall
Heimleiter Lars Weissbarth (50) dazu: «Trotz der Situation macht mir mein Beruf sehr viel Freude.» Das wird auch beim Rundgang klar. «Wir hatten bisher keinen Corona-Fall», so Weissbarth. «Das wäre das Schlimmste. Dann müssten alle auf ihren Zimmern essen und dürften nicht mehr spazieren gehen.» Und: Dann müssten auch die Bewohner Masken tragen.
Bis dato sitzen alle ohne Maske im Speisesaal. Die Senioren haben sich längst an die Massnahmen gewöhnt. Auch wenn einige es «schade» finden, dass sie ihre Kinder, Enkel und Urenkel lange nicht sehen durften. «Das war schlimm», sagt Ruth Schenk (90). Auch Hanna Horisberger (99) belastet die Corona-Phase: «Ich hätte gerne, dass es aufhört.»
Gratis-Eistee, Gratis-Glace, kalte Wickel
Und jetzt noch diese Temperaturen! Seit Tagen gibt es daher für alle gratis Eistee und Wasserglace sowie kühle Tüchli auf die Stirn und Deckenventilatoren. Ausserdem wird morgens gut gelüftet – und dann die Storen runtergelassen.
Klimaanlagen? Fehlanzeige! «Die meisten Bewohner wollen das nicht», sagt Leiter Weissbarth. «Zudem könnten sie sich erkälten.» Befürchtet er nun vermehrt Todesfälle? «Nein. Mit all den Massnahmen sind wir sehr gut abgefedert.»
Oberstes Credo: Cool bleiben!
Doch auch die Angestellten leiden – vor allem wegen der Maske. «Es ist sehr heiss darunter», sagt Angelika Wernli (30). «Aber die Bewohner stehen an erster Stelle.»
Einer bleibt ganz cool. Bewohner Robert Weber (84): «Ich habe keine Angst vor Corona. Ausserdem habe ich ein Zimmer im Westen, da ist es immer schön kühl.» Auch sein Tagesablauf ist der gleiche: «Ich lese BLICK, schaue TV und gehe ein Mal pro Woche ins Dorf. Damit bin ich sehr zufrieden.»