Wenn die Gymi-Schüler der Kanti Solothurn jeweils zum Zmittag in die Mensa strömen, wissen sie, was sie zu essen bekommen. Am Montag war es zum Beispiel paniertes Schnitzel, am Freitag ein Pasta-Buffet.
Nicht so genau wissen die Jugendlichen hingegen, wie sie das Essen jeweils zu sich nehmen werden. Denn: Oft reicht das zur Verfügung gestellte Besteck nicht für alle Hungrigen aus.
Schulleitung wusste zunächst nichts von der Massnahme
Das knappe Angebot an Messern und Gabeln sowie auch an Gläsern ist kein Versehen, sondern Absicht, wie der Regio-Sender Tele M1 berichtet. Hauptsächlich aus Spargründen wird beim Tischgedeck geknausert. Mit einer schriftlichen Weisung wurden die Mensa-Mitarbeiter aufgefordert, die Gläser und Besteck nur noch reduziert anzubieten.
Am Mittagstisch sorgt der Besteck-Notstand für kuriose Szenen. So müssen einige Schüler ihr Zmittag von blossen Händen in den Mund schaufeln. Und auch bei der Schulleitung sorgt der Zustand für Kopfschütteln. Konrektorin Christina Tardo-Styner kündigt gegenüber Tele M1 denn auch Massnahmen an: «Gläser wie auch Besteck müssen den Schülerinnen und Schülern jederzeit zur Verfügung stehen.» Die Schulleitung habe aber selber erst am Freitag von dem Problem erfahren.
Andere Lösung gesucht
Verantwortlich für das Angebot in der Mensa ist übrigens nicht die Schule selber, sondern der Schweizerische Gemeinnützige Frauenverein Sektion Solothurn (SGF). Mensa-Leiter Maxim Mejenin kann die Aufregung nicht verstehen. «Ich habe noch nie gehört, dass ein Schüler mit den Händen essen mussten», sagt er. Mejenin stellt klar: «Die zahlende Kundschaft in der Mensa hat immer genug Besteck.»
Die Schule habe aber zusätzlich einen Bereich mit 18 Mikrowellen eingereichtet, dort stellt die Mensa ebenfalls Besteck zur Verfügung. «Es kann sein, dass die Schüler bei den Mikrowellen mal kurz auf das Besteck warten müssen – jedoch sicher nie länger als fünf Minuten», sagt Mejenin. Das habe er aber bereits vor Wochen der Schulleitung gemeldet, ohne je Rückmeldung bekommen zu haben. Die Aussage der Schulleitung, erst seit Freitag davon zu wissen, sei schlichtweg falsch.
Viele der Schüler die ihr Essen bei den Mikrowellen wärmen, würden sich zudem gleich selber helfen und das Besteck bei der Essensausgabe holen. «Wir sind immer sehr bemüht einen guten Job zu machen.» Dass die Mensa absichtlich zu wenig Besteck zur Verfügung stellt, sei schlichtweg falsch, so Mejenin. (cat/bra)