Die fast drei Meter hohe Thuja ist verbrannt. An der Hausecke hat es Russ bis zum Dach hinauf. Und ein Teil des Dachstockes wurde in Mitleidenschaft gezogen. «Ich wollte doch nur Unkraut abbrennen», sagt Theo T.* (67), der anonym bleiben will, zu Blick. «Schon hatte es wusch gemacht!»
Passiert ist es letzten Freitag. Theo T. ist bei seinem Haus in Schöftland AG mit Gartenarbeiten beschäftigt. Dazu gehört auch, dass er mit einem handelsüblichen Gasbrenner das Unkraut zwischen den Gartenplatten abbrennt. «Ich habe den Brenner schon seit mehr als zehn Jahren. Und es ist noch nie etwas passiert.»
«Es brannte so schnell – da hat man keine Chance»
Doch kurz vor 15.35 Uhr geschieht es. «Weil es auch am Boden bei der Thuja Unkraut hatte, ging ich mit dem Brenner ein wenig darunter», sagt Theo T. Da die Thuja innen dürr gewesen sei, «fing sie sofort an zu brennen!» Es sei Hektik aufgekommen. Er sei hin- und hergesprungen, habe Wasser geholt. «Ich versuchte, das Feuer zu löschen.» Auch Nachbarn hätten helfen wollen. Nur, so Theo T.: «Es brannte so schnell – da hat man keine Chance.»
Die Feuerwehr ist rasch vor Ort. Sie kann verhindern, dass das Feuer aufs Haus übergreift und grösser wird, sich weiter ausbreitet. Den Feuerwehrleuten gelingt es, die Glutnester im Dachstock zu löschen. «Die Feuerwehr hat einen guten Job gemacht», lobt Theo T. Er und seine Frau, die während des Unglücks spazieren war, hätten abends wieder ins Haus gehen können.
Theo T. sagt, es sei «einfach dumm gelaufen»
Wie gross der Schaden ist, kann Theo T. noch nicht sagen. «Die Versicherung kommt erst noch vorbei», sagt er. Macht er sich Vorwürfe, weil ihm das passiert ist? «Nein, ich muss mich auch nicht schämen», sagt er. Denn: «Unkraut kann man nicht einfach wuchern lassen. Und Gift einsetzen will ich auch nicht.» Es sei «einfach dumm gelaufen». Er sei froh, dass niemand verletzt wurde.
Laut Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau ist das Abflammen von Unkraut nicht verboten und im Handel gebe es auch entsprechende Geräte zu kaufen. «Solche sind tausendfach in Gebrauch, wobei meist nichts passiert», so Graser. Aber: «Ein gewisses Risiko ist immer dabei, was Brände wie in Schöftland immer wieder zeigen. Vorsicht ist somit stets geboten.»
Wichtig sei, dass solche Arbeiten nur bei Windstille ausgeführt werden. Zudem sollte mit solchen Geräten nur in genügend Abstand von Gebäuden gearbeitet werden. Graser: «Auch ist es ratsam, Löschmittel bereitzuhalten und nach beendeter Arbeit noch vor Ort zu bleiben, um einen möglichen Brand frühzeitig entdecken zu können.» Zudem müssen die mitgelieferten Sicherheitsvorschriften zu diesen Geräten beachtet werden.
* Name geändert