Behörden richten Sperrgebiet ein
«Kaninchenpest» im Aargau

Die Gemeinde von Boniswil ist wegen der «Kaninchenpest» zum Sperrgebiet erklärt worden. Angesteckt hatten sich die Tiere «in den Ferien» am Mittelmeer.
Publiziert: 20.11.2015 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:43 Uhr
Die Kaninchenpest greift die Bindehaut des Auges an und lässt den Kopf anschwellen. (Symbolbild)
Foto: wikimedia.org

Das Gemeindegebiet von Boniswil AG ist wegen der «Kaninchenpest» vom kantonalen Veterinärdienst aus Sicherheitsgründen zum Sperrgebiet erklärt worden. Bei zwei in einem privaten Haushalt lebenden Kaninchen wurde die hochansteckende Kaninchenkrankheit Myxomatose festgestellt.

Die Kaninchen steckten sich auf einer Ferienreise ihrer Besitzer im Mittelmeerraum an, wie der kantonale Veterinärdienst im Amt für Verbraucherschutz am Freitag mitteilte.

Um ein Ausbreiten der Seuche in den Kaninchenhaltungen zu verhindern, erklärte der Veterinärdienst das ganze Gebiet der Gemeinde Boniswil zum Sperrgebiet. Im Sperrgebiet ist per sofort jeglicher Handel und anderer Tierverkehr mit Kaninchen während 30 Tagen verboten.

Die Halter im Sperrgebiet werden aufgefordert, ihre Kaninchen genau zu beobachten und Anzeichen einer Erkrankung umgehend ihrem Tierarzt zu melden.

Menschen nicht gefährdet

Die Kaninchenseuche Myxomatose wurde im Kanton Aargau zuletzt im Jahr 2011 in der Gemeinde Zeihen festgestellt. Sie war bereits früher gelegentlich in der Nordwestschweiz aufgetreten.

Die Krankheit betrifft ausschliesslich Kaninchen, nicht aber Feldhasen. Für den Menschen und andere Tierarten stellt sie keine Gefahr dar.

Die Krankheit wird vor allem durch direkten Tierkontakt und indirekt über blutsaugende Insekten wie Flöhe und Mücken übertragen.

Kopf schwillt an

Bei den angesteckten Tieren nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf. Die Kaninchen zeigen eine eitrige Bindehautentzündung am Auge, Lichtempfindlichkeit und eine Schwellung des Kopfes. Sie werden täglich schwächer, fressen nicht mehr, wie der Veterinärdienst erläutert.

In bis zu 99 Prozent der Fälle führt die Krankheit innert fünf bis sieben Tagen zum Tod. (SDA)

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