Bei dieser Affenhitze suchen alle Autofahrer Parkplätze im Schatten – die sind aber rar gesät. In Rottenschwil AG ergatterten am Sonntag nur wenige einen Platz unter einem Baum am Ufer der Reuss.
Doch als die Besitzer am Nachmittag zurückkamen, erwartete sie eine böse Überraschung: Der Schattenspender stand nicht mehr aufrecht in der Landschaft, sondern war in der Zwischenzeit auf die parkierten Autos gefallen.
Biber knabberte drauflos
Die Schuldfrage ist rasch geklärt, wie BLICK-Leserreporter Fabian Gehrig (31) erzählt. «Der Stamm war angeknabbert», sagt Gehrig. Ziemlich deutlich seien die Spuren eines Bibers zu sehen gewesen.
Das sei in der Region keine Seltenheit, meint der 31-Jährige. «Seit die Tiere hier ausgesetzt wurden, kann man das immer wieder sehen. Aber normalerweise passiert es weiter weg von den Siedlungen.»
Auto beschädigt
Eines der parkierten Fahrzeuge wurde vom fallenden Baum beschädigt. Die Frontscheibe sei von einem Ast eingedrückt worden, sagt Fabian Gehrig. «Wir mussten den Baum anheben, damit der Fahrer wieder rauskam, ohne dass das ganze Auto zerkratzt würde.» Gehrig selber hatte glücklicherweise woanders parkiert.
Verletzt wurde durch den Baumfall niemand. Die ausgerückte Feuerwehr hat den gefallenen Baumstamm mittlerweile entfernt.
Bald Gitter um die Bäume
Erwin Osterwalder, Fachbereichsleiter Jagd bei der Sektion Jagd und Fischerei des Kantons Aargau, sagt: «Auf Siedlungsgebiet gibt es nur ganz selten Fälle von Bäumen, die von Bibern gefällt wurden.» Vorkommen könne es aber immer mal.
Zu befürchten habe das Tier wegen des Vorfalls aber nichts, sagt Osterwalder. «Biber sind streng geschützt, und eine Umsiedlung bringt nichts, weil das Revier innert kürzester Zeit von einem anderen Tier besetzt würde.» Denkbar sei aber, dass man an gewissen Orten Gitter um die Bäume setzt, damit die Tiere sich nicht mehr daran satt essen können. (krj)