Es war ein grosser Schreck für die Anwohner von Nussbaumen AG: In der Nacht von Montag auf Dienstag knallt es kurz vor 2.30 Uhr zweimal laut. Ein Bancomat der Aargauischen Kantonalbank (AKB) wurde im Markthof gesprengt. Der Alarm der Bankfiliale geht los.
Der oder die Bancomat-Räuber wurden noch nicht geschnappt. Die Zerstörung vor Ort ist enorm. Ebenso gross ist der Sachschaden: über 200'000 Franken. Gemäss der Kapo Aargau flüchtete die Täterschaft auf einem Roller. Zeugen werden gesucht.
Weniger als 10'000 Franken Beute
Die Diebe richteten zwar grosses Chaos an, waren aber offensichtlich nicht besonders erfolgreich: Wie die AKB am Mittwoch mitteilte, stehe nach den ersten Aufräumarbeiten fest, «dass bei der Bancomat-Sprengung durch unbekannte Täter ein vierstelliger Betrag abhandengekommen ist.» Dies berichtet die «Aargauer Zeitung». Konkret: Die Panzerknacker zogen demnach mit weniger als 10'000 Stutz von dannen.
Möglicherweise konnte die Täterschaft aber auch gar keine Beute machen: «Es bleibt unklar, ob die Täter das Geld entwenden konnten oder ob es durch die Explosion zerstört wurde», schreibt die AKB weiter. Waren da Amateure am Werk?
Wo wurde ein grünes Lautsprecherkabel verkauft?
Bancomat-Sicherheitsexperte Peter Villiger hatte gegenüber der «Aargauer Zeitung» erklärt, dass die Bande deutlich zu viel Sprengstoff verwendet habe. Werde zu viel davon angebracht, könne es passieren, dass Teile des Bankgebäudes in die Luft fliegen, der Bancomat selbst aber nicht geknackt werde.
Auf der Suche nach den Tätern hofft die Aargauer Polizei nun auf die Unterstützung aus der Bevölkerung – und vielleicht auch von aufmerksamen Verkäufern. Denn: Wie die Ermittler bekannt geben, hatten die Bancomat-Sprenger bei ihrem Versuch vom 4. Mai einseitig grünes Lautsprecherkabel verwendet. «Es handelt sich um vier Kabel mit einer Länge von total ca. 40 m. Der Litzendraht-Durchmesser dürfte ca. 2 bis 2,5 mm betragen», heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.
Die Polizei sucht nun Verkaufsgeschäfte, in welchen in den letzten Tagen oder Wochen solche Lautsprecherkabel von 40 m oder mehr verkauft wurden. Kommen die Ermittler den Tätern so auf die Spur? (nl/cat)