Am 26. Juli 2010 erstickt der achtwöchige Leon in Breitenbach SO. Die herbeigerufene Ambulanz und die Rega sind machtlos. Die Eltern geben an, ihr Kind habe unter akuter Atemnot gelitten.
Doch die Staatsanwaltschaft Solothurn wird misstrauisch: Sie setzt die Eltern Michelle F.* (28) und Fabian N.* (31) in U-Haft. Zu ungewöhnlich ist der plötzliche Tod des Säuglings. Und die Rechtsmedizin stellt fest: Leon ist wohl erstickt und weist zudem mehrere Verletzungen auf.
Ein Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung, schwerer Körperverletzung und mehrfacher einfacher Körperverletzung wird eröffnet. Das damals arbeitslose Elternpaar kommt unterdessen wieder frei und zieht in den Kanton Baselland.
Auch zweites Kind misshandelt
Eineinhalb Jahre später werden Michelle F. und Fabian N. wieder Eltern eines kleinen Mädchens. Unfassbar: Auch Jana weist Verletzungen auf – es hat ein Schütteltrauma! Auch hier wird ein Verfahren wegen schwerer Körperverletzung eröffnet. Fünf Wochen lang sitzen die Eltern im Gefängnis. Ihre Tochter werden sie vorläufig nicht mehr sehen, sie wird in einer Pflegefamilie untergebracht.
Jetzt teilt die Solothurner Staatsanwaltschaft mit: Das Verfahren gegen die Mutter wird vollumfänglich eingestellt. Gegen den Vater Fabian N. wird das Verfahren allerdings wegen vorsätzlicher Tötung, mehrfacher schwerer Körperverletzung und mehrfacher einfacher Körperverletzung weitergeführt – er sitzt derzeit nicht in U-Haft. Wann das Verfahren abgeschlossen wird, ist noch unklar. (neo)
* Namen der Redaktion bekannt