Der Polizist, der letzten Samstag eine mobile Radarmessung zwischen Birmenstorf AG und Gebenstorf AG durchführt, traut seinen Augen nicht. Kurz nach 23.30 Uhr zischt auf der Bruggerstrasse ein Wagen mit 164 km/h vorbei. Dabei gilt auf der Ausserortsstrecke Tempo 80.
Heisst: Der Temposünder war nach Abzug der Toleranz mit 77 km/h zu viel unterwegs. Laut Gesetz: Ein Raser! Das weiss der Polizist. Er schaut sich sofort das Kennzeichen auf dem Radarbild an und löst die Ermittlung aus.
Raser wohnt in der Region
Mit Erfolg: Eine Patrouille findet den Schnellfahrer noch in der Nacht an seinem nahen Wohnort und nimmt ihm den Führerausweis ab. Die Staatsanwaltschaft eröffnet ein Verfahren gegen den Lenker. Das Auto, ein schwarzer BMW M135i, kann nicht beschlagnahmt werden, da es nicht ihm gehört.
In der Region spricht sich schnell herum, bei wem die Polizei aufkreuzte. Beim Kosovaren Arif T.* (23). Als BLICK ihn besucht, öffnet er die Haustüre erst später – völlig verschlafen. Über seine Raserei will er nicht reden. «Ich sage nichts», sagt er nur und schliesst die Türe.
Polizeisprecher redet Klartext
Deutliche Worte findet dafür Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau. «Genau solche Raser wollen wir erwischen! Sie riskieren mit ihren Tempoexzessen nicht nur ihr eigenes, sondern auch das Leben von anderen Menschen», sagt er.
Deshalb sei die Polizei auch weiterhin immer wieder nachts mit einer mobilen Radaranlage und tagsüber mit einem Lasergerät unterwegs. Graser: «Damit wir solch rücksichtslose Fahrer aus dem Verkehr ziehen können.»
* Name geändert