Am 22. März 2014 entdeckte die Feuerwehr wegen eines Wasserschadens in einem Lagerraum in Hausen AG eine Hanf-Indooranlage. Sie gehörte dem geschiedenen Familienvater Urs W. (62). Die Polizei ordnete in der Folge eine Hausdurchsuchung an.
In der Wohnung des Schweizers stiess die Kantonspolizei dann auf umfangreiches Videomaterial. Mit schockierenden Szenen (BLICK berichtete): Der Beschuldigte hat laut Anklage darauf zwischen November 2010 und Dezember 2013 sechs seiner gewalttätigen sexuellen Übergriffe auf insgesamt sieben Frauen dokumentiert.
Diese soll er zuvor mit einem Beruhigungsmittel – meistens Rohypnol – oder K.o.-Tropfen sediert haben. Zum Teil verabreichter er ihnen dabei lebensbedrohlich hohe Dosierungen.
Die mutmasslichen Taten hat der Mann wohl in einem ebenfalls von ihm gemieteten Kellerabteil in Dottikon AG begangen. Weil Urs W. nach seiner Festnahme bis vor Bundesgericht für seinen Freilassung kämpfte – und unterlag – waren schon einige Details zum Fall bekannt: So soll der Mann Schwarzafrikanerinnen missbraucht haben. Denen habe er bis zu 2000 Franken angeboten, wenn sie Medikamente einnähmen.
«Erhebliches Rückfallrisiko»
Urs W. habe ihnen mit Gegenständen auf die Brüste geschlagen, Vakuumpumpen, Wäscheklammern, Strom und sogar einen Mundspreizer benutzt.
Eine forensisch-psychiatrische Stellungnahme schildert ein «chronifiziertes Verhaltensmuster, das auf sexuellen Sadismus hinweist», und ein «erhebliches Rückfallrisiko».
Die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach hat gegen Urs W. Anklage unter anderem wegen mehrfacher qualifizierter sexueller Nötigung, mehrfacher Gefährdung des Lebens und mehrfacher Pornografie erhoben.
Der Beschuldigte bestreitet die von ihm gefilmten sexuellen Handlungen nicht: Die Frauen hätten gewusst, was sie einnahmen und seien mit den sexuellen Handlungen einverstanden gewesen, behauptet er.
Der Mann befindet sich seit Juni 2015 im vorzeitigen Strafvollzug. Die Staatsanwaltschaft wird ihre Anträge anlässlich der Hauptverhandlung bekannt geben. (bih)