André (54) und Kai B. (16) überleben Crash in Erlinsbach AG
Vater und Sohn im «Batmobil» abgeschossen

Dieser Anblick schmerzt jeden Autofan: Der KTM X-Bow ist völlig zerstört. Doch viel wichtiger ist: André B. (54) am Steuer des Sportwagens und sein Sohn (16) auf dem Beifahrersitz haben den Unfall überlebt. Dies, nachdem plötzlich ein Auto auf die Gegenfahrbahn kam und aufs «Batmobil» zusteuerte.
Publiziert: 11.06.2018 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 11:44 Uhr
«Wir wussten, jetzt knallts!»
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Vater und Sohn überleben «Batmobil»-Crash in Erlinsbach AG:«Wir wussten, jetzt knallts!»
Ralph Donghi

Glücklich sitzen André B.* (54) und sein Sohn Kai (16) in ihrem KTM X-Bow und geniessen das Autofahren in einem Cabriolet. Doch mit solchen Erinnerungsbildern ist es jetzt vorbei. Ihr Sportwagen, der aussieht wie das Batmobil des Comic-Helden Batman, wurde in Erlinsbach AG von einem auf die Gegenfahrbahn kommenden Auto abgeschossen (BLICK berichtete). Nur mit viel Glück wurde niemand verletzt.

«Das kann man so sagen. Wir sind jedenfalls froh, dass wir das überlebt haben», sagt André B. zu BLICK. Sein Sohn Kai gibt ihm recht: «Dass niemand verletzt wurde, das ist das Wichtigste.»

Bei schönem Wetter eine kleine Ausfahrt 

Der Direktor eines Software-Geschäfts und der Automobilfachmann-Stift fuhren am Samstag von ihrem Wohnort im Kanton Solothurn über die Saalhöhe. «Es war schönes Wetter», sagt Kai. «Wir wollten eine kleine Fahrt nach Aarau machen und schauen, wo wir so hinkommen.»

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Das Schutzcockpit des KTM X-Bow hat vermutlich Schlimmeres verhindert.
Foto: zVg

Die beiden geniessen «die schönen Kurven», wie Kai schwärmt. Aber die können im 300-PS-Wagen auch gefährlich werden. «Deswegen sind wir teils auch nur etwa 60 anstatt die erlaubten 80 km/h gefahren», sagt André B.

Hat diese Vernunft vielleicht Schlimmeres verhindert? André B. glaubt, «dass es eher das Formel-1-ähnliche Cockpit unseres Autos war». Von diesem KTM X-Bow gäbe es in der Schweiz «nur eine Handvoll».

Ein Lancia kommt auf die Gegenfahrbahn

Dann passiert es um 17 Uhr. Ein Lancia gerät laut Polizei in einer Kurve «auf die Gegenfahrbahn» und stösst dort «mit einem korrekt entgegenkommenden» Fahrzeug zusammen.

«Wir konnten nichts mehr machen», sagt Kai. «Wir wussten: Jetzt knallt es!» Ihr Glück sei gewesen, dass der Aufprall nicht ganz frontal gewesen sei. Dennoch: «Man macht sich in diesem Moment fürchterlich viele Gedanken – über alles.» Man wisse auch nicht, ob man überlebe.

Doch André B. und sein Sohn Kai kommen unverletzt davon. Wie auch der Lenker (40) des Lancia. «Der war ziemlich fertig», sagt Kai. «Er hat sich tausend Mal bei uns entschuldigt.» Er habe sofort eingesehen, dass es seine Schuld war.

Unfall-Verursacher hatte über 0,5 Promille

Laut Polizei war der Lancia-Fahrer «nach eigenen Angaben kurz durch die im Fond sitzenden Kinder abgelenkt». Ein Alkohol-Atemlufttest ergab bei ihm über 0,5 Promille. Sein Billett musste er vorläufig abgeben.

Zurück bleibt ein Schaden von circa 150’000 Franken an den Fahrzeugen. Wie viel der Occasions-Sportwagen vor einem Jahr gekostet hat, sagt André B. nicht. Er muss jetzt auf die Versicherung des Verursachers hoffen.

Kai wird am Ende des Gesprächs dann doch noch wehmütig: «Es war ein sehr schönes Auto. Es tut mir schon ein wenig im Herzen weh, dass es nun kaputt ist.»

* Name der Redaktion bekannt

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