Am Abend ging er mit Kollegen in den Ausgang
Nach der Tat gönnte sich Thomas N. ein Steak

Thomas N. brauchte nur ein paar Stunden, um sich vom Vierfachmörder wieder in den unauffälligen 33-jährigen Student aus dem Aargau zurückzuverwandeln: Am Abend der Tat war offenbar Ausgang in Zürich angesagt.
Publiziert: 19.05.2016 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:04 Uhr
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Der Vierfachmörder Thomas N. (33) mit einem jungen Husky.
Foto: BLICK

Rupperswil steht nach der Verhaftung des mutmasslichen Vierfachmörders Thomas N. unter Schock. Wie nur konnte der Student und Junioren-Trainer nach der Bluttat sein normales Leben weiterführen, als wäre nichts geschehen?

Nur acht Stunden nachdem Thomas N. Carla Schauer, ihren Söhnen Davin († 13) und Dion († 19) und dessen Freundin Simona Fäs († 21) die Kehlen durchschnitt, ging er laut «Tele M1» zusammen mit ein paar ehemaligen Fussballjunioren der «Seetal Selection» nach Zürich in den Ausgang. Die fröhliche Truppe soll in einem Steakhouse am 21. Dezember ein feines Abendessen genossen haben.

Heute, fünf Monate nach der schrecklichen Tat, brauchen seine Freunde und Angehörige psychologische Unterstützung. «Sie sind aus allen Wolken gefallen», sagt David Bürge, Verantwortlicher Care-Team Aargau, gestern zu «Tele M1».

Bürge und seine Truppe kümmern sich um die Angehörigen von Thomas N. «Ihnen ist der Boden unter den Füssen weggezogen worden», so Bürge. Nach der Verhaftung am letzten Donnerstag wurden die Verwandten aufs Polizeikommando gebeten. Dort erfuhren sie, dass es sich bei Thomas N. um den Vierfachmörder handelt – und dass er weitere Taten plante.

Den Angehörigen geht es gemäss Bürge den Umständen entsprechend gut. Er und sein Team sind seit letzten Donnerstag im Dauereinsatz. Neben den Angehörigen wird auch der Fussballclub und die Feuerwehrleute, die damals die Leichen entdeckt haben, betreut.

Er plauderte kurz vor der Verhaftung über die Bluttat

Wie mühelos Thomas N. zwischen seiner normalen Identität und seinem Mörderdasein wechseln konnte, beweisen auch die Aussagen von Roland Wenger. Wie der Mediensprecher der Fussballvereine FC Sarmenstorf und SC Seengen im «TalkTäglich» auf «Tele M1» erzählt, habe N. kurze Zeit vor seiner Verhaftung noch über den Vierfachmord gesprochen – an der Seitenlinie während eines Junioren-Spiels.

David Bürge, Verantwortlicher des Care-Teams.
Foto: Screenshot Tele M1

«Als sich Personen über den Mordfall von Rupperswil unterhielten, hat auch er sich an der Diskussion beteiligt», sagt Wenger. Das mache die Geschichte noch viel verrückter. Wenger spekuliert, dass das Engagement im Fussballclub Thomas N. geholfen haben könnte, abzustellen. (rey/bih)

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