Energy-Drinks sind das Lebenselixier des Musikers und Produzenten Adnan Mursula (34). Täglich trinkt er bis zu zehn Dosen. Es sei wie eine Sucht. «Die einen rauchen, ich trinke Red Bull», sagt Mursula zu BLICK. Doch genau dieser Konsum wurde ihm zum Verhängnis.
Es geschieht am 20. September. Mursula ist mit seiner Frau, seinem Sohn (1) und seinem Bruder im Auto unterwegs, als er in Biberist SO in eine Polizeikontrolle gerät. «Die Polizisten forderten mich auf, aus dem Auto zu steigen und einen Drogentest zu machen», so Mursula. Er will nicht. «Ich habe nichts genommen, das ist nicht nötig», habe er den Beamten noch gesagt.
Ähnliche Erfahrung schon mal gemacht
Die Polizisten bleiben aber hart und zwingen den Vater vor den Augen seiner Frau und seinem kleinen Kind, einen Drogentest zu machen. «Sie steckten mir ein Stäbchen in den Mund und leuchteten mir mit der Taschenlampe in die Augen. Ich habe mich gefühlt wie ein Verbrecher», so Mursula.
Und dann der Schock! Der Test zeigt einen positiven Wert bei Amphetaminen. Mursula kann es nicht glauben. Zu den Polizisten sagt er noch, dass der Drogentest wohl seine zahlreichen Energy-Drinks anzeige, welche er täglich trinke. Das sei ihm schon mal passiert. «Ich bin kein Junkie!», habe er verzweifelt gesagt.
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Zwecklos! Mursula muss auf der Stelle seinen Führerschein abgeben, die Polizei bringt ihn für einen Bluttest ins nächste Spital. «Vor den Augen meiner Familie wurde ich behandelt wie ein Drögeler», empört sich Mursula. Es sei so demütigend gewesen.
Uni bestätigt: Mursula hat keine Drogen genommen
Und das bleibt über zwei Wochen so. So lange gilt Mursula als Junkie. Immer wieder muss er sich rechtfertigen und erklären, dass er mit Drogen nichts am Hut habe. Die Odyssee endet erst, als ihm am 9. Oktober der Führerschein zusammen mit dem Bericht des Toxikologischen Instituts der Uni Bern zurückgeschickt wird. Im Schreiben wird bestätigt, was Mursula bereits bei der Kontrolle den Polizisten gesagt hatte: Es gibt keine Hinweise auf Drogenkonsum.
Die Kapo Solothurn bestätigt den Sachverhalt. Sprecher Andreas Mock sagt aber: «Wir hatten keine Kenntnis und auch keine konkreten Anhaltspunkte, dass der Konsum von Energy-Drinks einen positiven Vortest ergeben könnte.»
Möglich ist das aber. «Ich habe das auch schon bei übermässigem Kaffeekonsum gehört», sagt Mock. Für weitere Fragen verweist er an den Hersteller der Drogenschnelltests. Dieser war für BLICK aber für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
20 Tage zu Unrecht ohne Führerschein
Für Mursula brachte der unzuverlässige Drogenschnelltest viele Unannehmlichkeiten. «Ich galt zwei Wochen als Drögeler und durfte nicht mehr Auto fahren», sagt er. Da er als Musiker viel unterwegs sei, habe er auf den ÖV umsteigen müssen, was ihn viel Geld gekostet habe. Das Schlimmste aber: «Niemand wollte mir glauben, dass ich clean bin!»