Remo (42) und Ramona S. (29) sind glücklich verheiratet, haben zwei Kinder. Doch die Geschichte ihrer Liebe schockiert. Sie beginnt 1996. Der damals 25-jährige Remo ist verheiratet, seine Frau bringt ein Mädchen mit in die Ehe: die 12-jährige Ramona.
Zunächst küsst Remo seine Stieftochter nur. Doch dabei bleibt es nicht. Ramona lebt unter der Woche bei der Grossmutter. Am Wochenende ist sie bei ihrer Mutter. Remo holt das Mädchen morgens zu sich ins Ehebett – während seine Frau duscht!
Während vier Jahren zweimal Pro Woche Sex
Remo hat Sex mit seiner Stieftochter, einvernehmlich, und das etwa zweimal pro Woche. Bis im September 2000 sind das rund 400 Mal, rechnet die «Aargauer Zeitung». Dann wird Ramona 16 Jahre alt und überschreitet das gesetzliche Schutzalter.
Doch die Beziehung zwischen Stiefvater und -tochter hält weiter. Der Sex hat sich auch längst aus dem Ehebett an andere Orte verschoben, zum Beispiel in die freie Natur auf dem Heimweg zur Grossmutter.
Als Ramona 18 Jahre alt wird, verlässt Remo seine Frau und lebt stattdessen mit der Tochter zusammen. Die Mutter zeigte Remo nie an. Ramona und Remo heiraten, zusammen haben sie zwei Kinder.
Vor zwei Jahren schaltete sich die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde ein. Sie nahmen dem Ehepaar die Kinder weg und gaben sie in die Obhut einer Pflegefamilie. Und die Aargauer Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. Denn schon zweimal wurde Remo wegen Kinderpornos zu Bussen verurteilt.
Staatsanwalt: «Es ist ein schweres Verbrechen»
Gestern stand Remo vor Gericht. «Es ist ein schweres Verbrechen, auch wenn daraus später eine Ehe entstand», sagte der Staatsanwalt. Der Verteidiger hingegen forderte einen Freispruch: «Der Fall ist 14 Jahre her und hat niemandem Schaden zugefügt. Es gibt kein Bedürfnis, meinen Mandanten für etwas zu bestrafen, das er und seine Frau seit über zehn Jahren legal tun.»
Remo anerkennt alle Tatbestände. Er ist einsichtig, akzeptiert die Krankheit Paraphilie (multiple Störung der Sexualpräferenz) und ist seit 2012 in Therapie.
Ambulante Therapie statt Gefängnis
Das Gericht verurteilt Remo S. wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einem Kind zu einer zweijährigen, unbedingten Freiheitsstrafe, aufgeschoben zugunsten einer ambulanten Therapie.
Remo sagte zwar vor Gericht, dass es ihm leid tue. Das Urteilt schockiert ihn dennoch. «Das ist krass. Es ist lange her und wir lieben uns eigentlich immer noch», sagt Remo «Tele M1».
Die Umstände, wie ihre Liebe ihren Anfang nahm, finden Remo und Ramona nicht problematisch. «Ich stehe dazu, was passiert ist. Für uns stimmt es. Ich will nichts anderes», sagt Ramona. (kab)