Aargauer Polizei sieht Verbrechen voraus
Prävention oder Panikmache?

Mit der Push-Funktion der Kantonspolizei-App sollen die Bürger vor Einbruchsserien gewarnt werden. Doch bringt das wirklich etwas?
Publiziert: 03.06.2015 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:11 Uhr
Die Pushs sollen der Aargauer Polizei bei der Verhinderung von Einbrüchen helfen.
Foto: Keystone

9000-mal wurde die App der Aargauer Kantonspolizei seit Oktober 2014 heruntergeladen. Seit letztem Donnerstag stellt die Polizei dort nicht nur Informationen «über begangene Straftaten, besondere Deliktsarten und auftauchende Phänomene» online, wie die «Schweiz am Sonntag» meldet.

Neu verschickt die Kapo über die App auch Push-Meldungen. «Damit können wir die Bevölkerung direkt warnen», sagt Polizeisprecher Roland Pfister zu Blick.ch. Zum Beispiel bei Einbruchswellen oder bei vermehrten Fällen von Trickdiebstählen. «Vorsicht: Autoaufbrüche im unteren Fricktal!», hiess es etwa in der bislang ersten und einzigen Warn-Meldung.

Aber was soll das bringen? Kann man Einbrüche per Push verhindern und Autoknackern das Handwerk legen? Oder sät man nicht eher Verunsicherung? «Das ist für uns ein guter Weg, um die Bevölkerung auf direktem Weg zu kontaktieren», sagt Pfister. «Gerade bei Einbruchsserien oder Trickdieben ist es wichtig, die Bevölkerung aktuell zu warnen.»

Die Push-Funktion sei «ein guter Kanal, um die Bevölkerung direkt zu erreichen und um zum Beispiel auch auf unsere Präventions-Ratschläge hinweisen. Das ist über die klassischen Medien, die bevorzügt über konkrete und möglichst spektakuläre Ereignisse berichten, nicht so einfach möglich.» Vielen Leuten sei nicht bewusst, dass sie vorsichtiger sein müssten.

Die 5000 Nutzer, die die Push-Funktion der App eingeschaltet haben, müssen laut Pfister nicht fürchten, nun permanent mit Polizei-Infos eingedeckt zu werden. «Wir wollen nicht Panik säen, sondern werden die Funktion sehr zurückhaltend einsetzen.» (eg)

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