Im Quartier in Suhr AG, in dem am späten Samstagabend mehrmals auf eine Attikawohnung geschossen wurde, sitzt der Schock immer noch tief. Auch wenn niemand verletzt wurde, fragen sich alle: Wer ist der 26-Jährige, der dies tat? Und vor allem: Warum?
Jetzt zeigen Blick-Recherchen: Beim mutmasslichen Schützen, der nach der Tat auf einem Motorrad floh und schon bald von der Kantonspolizei Aargau verhaftet werden konnte, handelt es sich um Xaver Z.* aus dem Kanton Luzern. Und: Er ist als Lehrer in Aarburg AG tätig.
Zuständiger Stadtrat nimmt Stellung
«Es ist ein sehr tragischer Fall, das tut mir sehr leid», sagt der für die Schule zuständige Aarburger Stadtrat Dino Di Fronzo (55, FDP) zum Vorfall in Suhr. Er könne im Moment nicht viel mehr dazu sagen. Doch er bestätigt: «Die Person, die mutmasslich in diesem Fall involviert ist, gibt bei uns in Aarburg Schule.»
Negativ aufgefallen sei Z. in Aarburg jedoch nie. «Wir hatten immer ein sehr gutes Einvernehmen mit dieser Lehrperson», sagt Di Fronzo.
Stellvertretungen sind organisiert
Im Moment liegt ein Arztzeugnis vor – auch dies bestätigt der Stadtrat. Es habe nach dem Vorfall in Suhr eine operative Krisenintervention gegeben. «Im kleinen Rahmen natürlich.» Heisst: Es mussten Stellvertretungen für Z. organisiert werden. «Das funktioniert alles einwandfrei», sagt Di Fronzo.
Gab es bei der Einstellung von Z. vor gut einem Jahr keine Hinweise auf mögliche Probleme bei ihm? «Wir sind natürlich keine Psychologen», sagt Di Fronzo. Doch es habe «ein ganz korrektes Einstellungsverfahren» stattgefunden. Und: «Es gab keine Anzeichen, dass hier etwas hätte vorliegen können.»
Zukunft von Z. als Lehrer noch unklar
Ob Z. weiterhin bei der Schule angestellt bleiben wird, kann Di Fronzo noch nicht sagen: «Wir sind ganz frisch mit dieser Situation konfrontiert.»
Derweil laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Am Sonntag wurde Z. für eine Hausdurchsuchung in seine Wohnung und dann wieder zurück in seine Zelle gebracht. Am Montag kamen in Suhr Einsatzkräfte der Kriminaltechnik der Kapo Aargau vor Ort. Akribisch wurde der Tatort untersucht und auch mit einer Drohne Fotos gemacht.
Staatsanwaltschaft hat U-Haft beantragt
Gegenüber Blick wollte der Bewohner der beschossenen Wohnung nichts sagen. Hatte Z. gezielt auf seine Wohnung geschossen, oder liegt beim Schützen ein anderes Problem vor? In Buchs soll er zudem auf ein leerstehendes Auto geschossen haben.
«Die Details und das Motiv sind Gegenstand der Ermittlungen», sagt Adrian Schuler von der Aargauer Staatsanwaltschaft. Für die beschuldigte Person sei Untersuchungshaft beim zuständigen Zwangsmassnahmengericht beantragt worden.
*Name geändert