Seit Jahresbeginn erhielt ein älterer Mann aus Brugg AG immer wieder Anrufe. Dabei meldete sich jeweils eine Person und gab sich als jemanden von der Polizei aus. Die Anrufer erzählten dem Mann eine Geschichte und liessen ihn glauben, dass er in einem Falschgeld-Fall behilflich sein könne. Dazu musste der Rentner mehrmals Bargeld an die falschen Polizisten übergeben.
Am Dienstagnachmittag kam die Tochter des Aargauers hinter die Masche der Betrüger und informierte sofort die Polizei. Sie konnte auch noch ein wegfahrendes Auto beschreiben. Umgehend wurde eine Fahndung nach dem schwarzen Mercedes eingeleitet. Auch das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) wurde mit der Meldung bedient. Rund 45 Minuten später meldete dann auch eine Patrouille des BAZG, dass sie das gesuchte Fahrzeug mit einer Person in Riehen BS am Grenzübergang in der Kontrolle hätten.
Verfahren eröffnet
Ein 44-jähriger Rumäne wurde darauf zurück in den Kanton Aargau gebracht, wo er vorläufig festgenommen wurde. Anhand der Beschreibung und Aussagen geht die Polizei aktuell davon aus, dass es sich bei ihm um den mutmasslichen Geldabholer von Brugg handelte. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren gegen den Mann.
Die Polizei empfiehlt: «Vergewissern Sie sich immer, wer ihr Gegenüber am Telefon wirklich ist. Sind Sie sich unsicher oder verlangt die Polizei plötzlich Schmuck und Wertsachen? Dann beenden Sie den Anruf und melden Sie sich via Polizeinotruf 117.» Auch bei anderen Anrufern schadet es nie, die Geschichte und Forderungen zuerst zu prüfen.
Jugendmagazin «Izzy» mit grosser Recherche
Falsche Polizisten haben in den vergangenen Jahren immer mehr für Aufsehen gesorgt. Allein vergangene Woche kam es in der Schweiz zu drei schweren Betrugsfällen.
Während eines ganzen Jahres recherchiert das Team des erfolgreichen Schweizer Jugendmagazins «Izzy» das kriminelle Vorgehen von Enkeltrickbetrügern in der Schweiz. Darin gingen den Journalisten ebenfalls Betrüger ins Netz, die sich als Mitarbeiter einer Kantonspolizei ausgaben. (ene)