In einer Tempo-30-Zone im aargauischen Stetten hat sich am Freitagabend kurz vor 19 Uhr ein tragischer Verkehrsunfall ereignet.
Wie die Kantonspolizei Aargau mitteilt, soll eine Autofahrerin (65) mit einem Porsche Macan unterwegs gewesen sei, als sie bei der Zileggstrasse einen zweijährigen Buben erfasste. Das Kind, was nicht aus der Umgebung war, wurde so schwer verletzt, dass es noch auf der Unfallstelle verstarb. Die Autofahrerin blieb körperlich unverletzt.
Wie es genau zum Unfall kam, wird derzeit ermittelt, wie die Kantonspolizei Aargau in einer Medienmitteilung schreibt. Spezialisten der Unfalltechnik der Kantonspolizei sind vor Ort im Einsatz, um die Unfallstelle zu vermessen, Spuren zu sichern und den Hergang zu rekonstruieren.
«Es gibt Leute, die schneller als 30 fahren»
Die Anwohner der Zileggstrasse sind schockiert – so auch Gabi Zimmermann (57). Der Unfall habe sich direkt in der Nähe ihrer Wohnung ereignet, wie sie gegenüber Blick schildert. «Der Rega-Helikopter ist vor unserem Schlafzimmer-Fenster gelandet.»
Um dem kleinen Bub zu gedenken, hat Zimmermann Blumen an die Unfallstelle gebracht. Die 57-Jährige ist sichtlich mitgenommen. «Ich habe selbst zwei Enkel. Der Jüngste ist genau in dem Alter von dem Bub, der jetzt verstorben ist.»
Das Tempolimit auf dem betroffenen Strassenabschnitt sei immer wieder ein Thema. «Es gibt einfach Leute, die schneller als 30 fahren», sagt Zimmermann. Sie schlägt vor, auf Hindernisse zu setzen, damit die Autofahrer gezwungen werden, ihr Tempo zu verlangsamen.
Ermittlungen laufen
Zur psychologischen Unterstützung der Angehörigen des verstorbenen Kindes und Sicherheitskräfte wurden das Care-Team und der Psychologische Dienst der Kantonspolizei Aargau aufgeboten. Der Vorfall, heisst es, sei auch für die beteiligten Einsatzkräfte äusserst belastend.
Die Kantonspolizei Aargau hat ihre Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Zur Spurensicherung wurde die Unfalltechnik aufgeboten. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eröffnet.
Gemeinde will Verkehrssicherheit analysieren
Wie der Gemeindeammann von Stetten, Stephan Schibli, gegenüber «20 Minuten» erklärt, ist eine Begegnungszone in der Zileggstrasse «aus verkehrstechnischer Sicht schwer zu realisieren». Die Strasse funktioniere nämlich als Zubringer für 22 Mehrfamilienhäuser und die dazugehörigen Tiefgaragen.
«Wenn es möglich ist, Massnahmen für mehr Verkehrssicherheit in der 30er-Zone umzusetzen, dann sind wir die Letzten, die diese nicht prüfen würden», so Schibli. Nachdem die Gemeinde den Bericht über den Unfall erhalten hat, werde man die Verkehrssicherheit analysieren. «Danach haben wir fundierte Daten darüber, was genau geschehen ist und wo Handlungsbedarf besteht.»
Schibli betont, es sei bereits viel geschehen, um den Verkehr in der betroffenen Strasse zu beruhigen. «Es wurden Kopfsteinpflasterschwellen eingebaut, Bäume wurden direkt an die Strassenparzelle gepflanzt, um die Breite der Strasse optisch zu verengen, ausserdem ist der betroffene Strassenabschnitt lediglich 120 Meter lang. Davor und danach hat es je eine 90-Grad-Kurve. Autofahrerinnen und -fahrer können dort nicht einfach so ‹durchfräsen›.»