«Ich finde das geht nicht, das ist so unanständig», sagte Renate Brem kurz nach dem Velo-Unfall zu Tele M1. Sie war nicht über den Zusammenstoss mit einem Rentner (67) aufgebracht, sondern über sein Verhalten im Anschluss. Denn: Er hatte ihr einfach eine falsche Telefonnummer und Personalien genannt.
Nach der Kollision im Juni 2022 in Bremgarten AG stürzten Renate Brem und der 67-Jährige. Beide wurden leicht verletzt, auch am Velo des Rentners und dem E-Bike von Brem hinterliess der Unfall Spuren.
Offenbar hatte der Senior keine Lust, sich darum zu kümmern. Kurzerhand machte er falsche Angaben zu seiner Person und brauste davon. Und die Aargauerin hatte das Nachsehen. Sie ging zur Polizei, versuchte auf Facebook, den Mann zu finden, startete sogar einen Aufruf mit einem verpixelten Foto. Ohne Erfolg.
«Gleiches Velo, gleicher Helm, ich war mir sicher, dass er es ist»
Zwei Monate später bekam sie den entscheidenden Hinweis per Mail. Ein Velomechaniker hatte den Velo-Rowdy gefunden. Er hatte ihn in einem Artikel im «Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern» wiedererkannt. Auch für Brem war sofort klar: Das ist der Mann. «Gleiches Velo, gleicher Helm, ich war mir sicher, dass er es ist», sagt sie zur «Aargauer Zeitung».
Sie schaltete sofort die Polizei ein. Mit dem Ergebnis: Der Senior wurde per Strafbefehl verurteilt. Und zwar wegen fahrlässiger einfacher Körperverletzung und Fahrerflucht. Am Ende musste der Mann für sein Verhalten 1610 Franken zahlen. Dass es so weit kommen musste, findet Brem schade. Schliesslich hätte man das untereinander einfach lösen können. (jmh)