Darum gehts
- 19-Jähriger verursacht Unfall in Buchs AG und flüchtet vom Unfallort
- Ölspur führt Polizei zum Unfallfahrer, der technisches Versagen als Ursache angibt
- Fahrer verliert Führerschein auf Probe, Schäden an Auto und Mauer
Khaled T.* (19) steht vor seinem Haus in Buchs AG. Die gepflasterte Auffahrt ist mit Ölspuren verschmiert. «Ich bin mega froh, dass niemandem etwas passiert ist», sagt der Syrer, der anonym bleiben möchte, am Sonntag zu Blick.
Doch gut ist längst nicht alles. Denn Khaled T. hatte am letzten Freitag der Polizei einiges zu erklären. Und sein erstes Auto ist ein Fall für die Schrottpresse.
In die Mauer gekracht
Es ist ein spektakulärer Unfall, der sich am Freitag um Mitternacht mitten in Buchs ereignet. Ein Mazda kommt von der Strasse ab, knallt in eine Mauer beim Gemeindehaus – der Fahrer haut ab.
Dumm nur: Das Auto hat vor Ort sein vorderes Kennzeichen verloren. Und: Ein Zeuge hat beim Wegfahren auch noch einzelne Zahlen seines hinteren Nummernschildes gesehen.
Aber vor allem: Der Wagen hinterlässt eine Ölspur, die die Polizei zum Unfallfahrer führt, direkt in die Auffahrt von Khaled T.
«Ein technisches Versagen»
Auch Blick folgt am Sonntag der Ölspur, die immer noch deutlich in Buchs zu sehen ist. Und trifft ebenfalls schnell auf den Unfallfahrer. Der Junglenker schildert, wie es zum Crash mit der Mauer beim Gemeindehaus gekommen ist. «Ich war mit einem Kollegen in Aarau im Ausgang. Anschliessend wollte ich ihn nach Hause fahren.» Doch so weit kommt es nicht.
Beim Gemeindehaus sei irgendetwas schiefgelaufen, sagt T. «Plötzlich klemmte das Bremspedal, vor Schreck habe ich dann versehentlich auf das Gas getreten. Es war ein technisches Versagen.», so der Junglenker zu Blick.
In der Folge kracht der Mazda in die Mauer. «Mit 50 Kilometer pro Stunde.» Das Auto ist Schrott, die Mauer schwer beschädigt. T. sagt: «Das Wichtigste ist aber, dass niemandem etwas passiert ist, weder meinem Kollegen, noch irgendwelchen Passanten, noch mir. Darüber bin ich sehr froh.» Die Schäden an der Mauer sind am Sonntag schon repariert.
«Wollte es erst meinem Vater sagen»
Anstatt aber auf die Polizei zu warten, entfernt sich der 19-Jährige mit seinem schwerbeschädigten Auto nach dem Crash vom Unfallort und löst so die Fahndung der Kantonspolizei Aargau aus. «Ich wollte es zuerst meinem Vater sagen, immerhin ist das Auto auf ihn eingelöst. Ich habe es aber gekauft», erklärt T. sein Verschwinden vom Unfallort. Zu Hause habe er sich dann kurze Zeit später der Polizei stellen müssen.
Allerdings lassen die Ölspuren in Buchs ein paar Zweifel daran aufkommen. Denn ganz gradlinig führt die Spur nicht vom Unfallort zu T.s Haus. Bei einer Bäckerei im Ort sieht es so aus, als ob T. mit dem Gedanken gespielt habe, ein anderes Ziel anzusteuern.
Wie auch immer, seinen Führerschein auf Probe ist der Junglenker erst einmal los, er musste ihn direkt abgeben. «Ich hoffe, dass ich ihn wiederbekomme, denn ich brauche ihn für die Arbeit», sagt er. Doch das ist im Moment unklar, genauso, ob die Versicherung für den Schaden am Auto aufkommt.
* Name geändert