Auf einen Blick
- LKW-Chauffeur überlebte schweren Unfall mit Zug in Unterentfelden AG
- Dominic S. erlitt nur leichte Verletzungen trotz zerstörter Fahrerkabine
- Der 32-Jährige hatte noch nie einen Unfall
- Blick gab er nun ein Interview
Es ist ein heftiger Unfall, der sich in Unterentfelden AG abgespielt hat. Ein Zug und ein LKW knallen bei einer Kreuzung ineinander. Die Lokomotivführerin und die Fahrgäste bleiben unverletzt. Auch der LKW-Chauffeur kommt, obwohl er in seiner völlig zerstörten Fahrerkabine eingeklemmt wird, mit mittelschweren Verletzungen davon.
Laut Blick-Recherchen handelt es sich um Dominic S.* (32). Der LKW-Chauffeur musste eine Nacht im Spital verbringen und ist nun wieder daheim im Aargau. «Ich bin noch etwas verwirrt, weil ich alles zum Unfall vergessen habe», sagt er am Stubentisch. Er ist bereit, über sein Riesenglück zu sprechen. «Es geht mir gut. Ich habe lediglich Prellungen und einen Nasenbeinbruch erlitten.»
Dominic S. hatte «noch nie» einen Unfall
Dominic S., der seit sechs Jahren LKW-Chauffeur ist, für ein Aargauer Unternehmen fährt und «noch nie einen Unfall» hatte, wie er sagt, ist am Dienstag auf dem Weg nach Unterentfelden. Sein LKW ist mit Betonelementen beladen und damit rund 24 Tonnen schwer. «Ich war nur noch ein paar Sekunden von der Baustelle entfernt», weiss er. Was danach gegen 10.45 Uhr passiert ist, ist aus seinem Gedächtnis gelöscht – wohl wegen des Aufpralls.
Sicher ist laut der Kantonspolizei Aargau: Während der Zug von Schöftland AG in Richtung Aarau unterwegs ist, beabsichtigt der Lastwagenchauffeur, die Kreuzung sowie die Bahnlinie zu befahren. Dabei kommt es zur seitlich-frontalen Kollision zwischen dem Lastwagen und dem Zug. «In der Folge wird die Fahrerkabine des Lastwagens abgerissen und bleibt auf dem Asphalt liegen.»
Jetzt geht es um jede Sekunde
Dominic S. ist kopfüber in seiner Fahrerkabine eingeklemmt. Doch rasch sind Ersthelfer da und befreien ihn aus seiner misslichen Lage.
«Ich habe später gehört, dass ich als Erstes gesagt haben soll: ‹Rufen Sie Schnuggi an!›», sagt Dominic S. So nenne er seine Freundin. Und er soll gefragt haben, was denn passiert sei und ob jemand verletzt sei. «Ich selber erinnere mich nur noch verschwommen an den Rettungsdienst, der es mir erklärte. In dem Moment habe ich auch gar nichts gespürt – oder ich habe es vergessen.»
«Ich hatte ziemlich viele Schutzengel»
Jetzt, wenn er sich die Unfallbilder anschaue, müsse er sagen: «Ich hatte mega viel Glück. Auch dass ich nicht mal einen Arm gebrochen habe.» Dominic S. ist überzeugt: «Ich hatte ziemlich viele Schutzengel.»
Die Wunden am Kopf habe er von Glassplittern – oder vom Aufprall. «Aber sie sind nicht so tief, dass man sie hätte nähen müssen», sagt er. Er sei angegurtet gewesen. Und: «Den Airbag hat es mir wohl ins Gesicht geschlagen – darum der Nasenbeinbruch.»
Wer ist schuld am Unfall?
Von der Polizei habe er «noch nichts gehört», sagt Dominic S. Auf Nachfrage von Blick heisst es bei der Kapo Aargau: «Die Unfallursache ist noch unklar.» Dominic S. weiss jedenfalls: «Wenn bei mir die Ampel auf Rot gestanden wäre, wäre ich definitiv nicht losgefahren.»
Sein Billett habe er nicht abgeben müssen, so Dominic S. Und auch sein Chef sei ihm nicht böse. «Er ist froh, dass es mir gut geht. Ich habe ihm auf Nachfrage gesagt, dass ich weiterhin LKW fahren möchte.»
Schliesslich möchte sich Dominic S. bei allen Helfern bedanken: «Ich bin froh, dass ich noch da bin.»
* Name bekannt