«Ich machte gerade Pause von der Arbeit und wollte mir ein kühles Wasser kaufen, da sah ich die beiden.» Leserreporterin Manuela (37) wurde am Dienstag Zeugin einer ungewöhnlichen Szene. Als sie sich vor der Coop-Pronto-Filiale in Murgenthal AG aufhielt, entdeckte sie plötzlich, wie zwei junge Männer auf eine Mauer kletterten und mehrere Kleidersäcke aus einem Altkleider-Container fischten.
«Ich fragte mich, was sie mit diesen Säcken vorhaben», so die 37-Jährige gegenüber Blick. «Später sah ich, wie die Männer die Säcke in ein grösseres Auto luden und davonbrausten.» Die Tat habe sie mit Stirnrunzeln zurückgelassen. «Ich verstehe nicht, was eine solche Aktion soll.»
Immer wieder Todesfälle
Auf dem Video des Vorfalls ist zu sehen, wie einer der Männer die Containerklappe aufhält, sodass sein Komplize die Säcke herausholen kann. Laut der Kantonspolizei Aargau ging zum Vorfall bisher noch keine Anzeige ein.
Solche Aktionen, wie die in Murgenthal, sind nicht ungefährlich. Jedes Jahr sterben Menschen in Altkleider-Containern. Eine konkrete Statistik gibt es nicht, doch immer wieder ist in internationalen Medien von Fällen zu lesen, in denen der Versuch, an die Kleider in den Sammelcontainern zu gelangen, tödlich endet. Erst im Juni wurde im deutschen Bundesland Niedersachsen eine Frau tot in einem Altkleider-Container aufgefunden. Ersten Ermittlungen zufolge blieb die Ungarin in der Abdeckklappe stecken. Im November 2022 wurde in Weinstadt (D) eine Ukrainerin (†26) ebenfalls in einem Container eingeklemmt. Sie habe nach Kleidung gesucht, sagte ein Polizeisprecher später gegenüber lokalen Medien. Auch für die Ukrainerin kam jede Hilfe zu spät.