Darum gehts
- Meterhohe Flammen zerstören Einfamilienhaus in Staufen bei Lenzburg
- Explosionen erschütterten die Nachbarschaft, Bewohner mussten evakuiert werden
- Einsatzkräfte finden zweite Leiche
Meterhohe Flammen schossen am Mittwochabend aus einem Einfamilienhaus in Staufen bei Lenzburg AG. Leserbilder zeigten ein regelrechtes Inferno. Das lodernde Feuer war schon von weitem sichtbar. «Wir erhielten eine Häufung von Meldungen über eine Explosion und einen Grossbrand», sagt Daniel Wächter, Mediensprecher bei der Kantonspolizei Aargau, zu Blick.
Mehrere Personen mussten evakuiert werden, eine Person wurde am Donnerstagmorgen noch vermisst. «In der Brandruine wurde eine Leiche gefunden», sagt Polizeisprecher Daniel Wächter am Donnerstagnachmittag zu Blick. Die Identität der Person müsse jedoch noch geklärt werden. Am Freitagabend fanden Einsatzkräfte dann inmitten der Verwüstung eine zweite Leiche. Die Identität muss ebenfalls noch geklärt werden.
Sabrina Berchtold (56) wohnt im Nachbarhaus. Sie war gerade in der Waschküche als sich die Explosion ereignete. «Ich dachte, mein Dach kracht zusammen. Es war ein riesiger Chlapf – wirklich ein riesiger Chlapf.» Sie sei dann sofort nach oben gerannt, um nachzusehen. «Ich lief in die Stube. Mein Hund stand völlig unter Schock. Als ich mich umgedreht und in den Gang geschaut habe, sah ich nur noch Feuer.»
«Die Flammen kamen immer näher – ich habe geschrien»
Anschliessend habe sie sofort die Polizei alarmiert, sagt Berchtold. «Die Flammen kamen immer näher – ich habe geschrien», berichtet die 56-Jährige unter Tränen. Sie habe die Personen, die in dem betroffenen Haus gelebt haben, gut gekannt. «Als ich das Ausmass des Brandes gesehen habe, dachte ich: So etwas kann man nicht überleben.» Sie habe die Kinder der Hausbewohner gekannt. «Gestern haben wir noch zusammen draussen gestanden, so Berchtold. «Es ist einfach schlimm.»
Am Donnerstagmorgen dauerten die Aufräumarbeiten an. Zu den vermissten Personen kann die Polizei noch keine neuen Informationen bekannt geben. «Die Wände des mehrheitlich aus Holz gebauten Gebäudes waren einsturzgefährdet», so Wächter. «Dies stellte eine zusätzliche Schwierigkeit dar, da wir immer wieder die Statik des Hauses überprüfen müssen.»
«Die Türe hat es richtig durchgeschüttelt»
Ein Anwohner hat das Inferno ebenfalls hautnah miterlebt, wie er Blick erzählt. Kurz nach 20 Uhr habe er eine starke Detonation gehört. «Ich war im Schlafzimmer. Die Balkontüre hat es richtig durchgeschüttelt.» Anschliessend entdeckte er das Feuer. Mehrere meterhohe Flammen seien aus dem Haus geschossen. «Die Funken sind auf mein Balkon und auf mein Dach geflogen», erzählt der Senior. «Die Flammen waren riesig.» Er habe gehofft, dass das Feuer nicht noch auf weitere Häuser überspringt.
Bilder von vor Ort zeigen die Aufräumarbeiten. Die Wucht der Explosion muss enorm gewesen sein. Trümmer werden von den Einsatzkräften abtransportiert. Auch ein Brandmittelspürhund steht im Einsatz. Die Brandursache wird weiter ermittelt.
Vor Ort nur noch ein «Trümmerfeld»
In der Nacht erklärte Pascal Wenzel, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, dass die Brandmeldung kurz nach 20 Uhr eingegangen sei. Diverse umliegende Gebäude seien evakuiert worden, vorübergehend musste auch der nahe Bahnvekehr eingestellt werden
Die Löscharbeiten dauerten bis weit in die zweite Nachthäflte. Vor Ort sehe man nur noch ein «Trümmerfeld», sagte der Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sämtliche Gebäude in der Nähe des Brandes hätten evakuiert werden müssen. Eine sich in der Nähe befindende Bahnlinie habe kurzzeitig unterbrochen werden müssen.