M. C.* (24) aus Aarburg AG und seine Kollegin A. K.* (25) aus Brugg AG werden den Samstagabend nicht so schnell vergessen. Um ein Haar hätte ein Chilbi-Vergnügungsritt im Lunapark im Aarauer Schachen zur Tragödie werden können.
Die beiden bestiegen den Freefall-Tower. Während des Abstiegs von ganz oben wurde das Bremsseil beschädigt, sagt C. zu Blick. Das Seil riss. «Das führte zu einem unkontrollierten Sturz und einem abrupten Aufprall.»
Metallstücke des Seils verfingen sich noch in den Haaren seiner Kollegin. Beide spüren seither Schmerzen im Steissbein und im Rücken. Das Geld für die Bahn erhielten sie zurück. «Doch wir hatten das Gefühl, dass wir wie abgewimmelt und nicht ernst genommen wurden», sagt C.
Unter Schock
Er warte noch immer auf eine Entschuldigung der Bahnbetreiber – und dass sie sich für den Vorfall verantwortlich zeigen. Das hätte böse ausgehen können, meint der junge Aarburger.
«Aus 15 Metern Höhe ging es hinunter.» Wo genau das Seil riss, könne er nicht sagen, alles ging so schnell. «Ich nahm nur wahr, dass wir nicht anhielten. Dann gab es ein lautes Knallen und starken Druck gegen mein Steissbein.»
C. weiss nicht, ob er und seine Kollegin einen bleibenden Rückenschaden erlitten haben. «Wir standen unter Schock und können das Geschehene noch nicht vollständig verarbeiten.» Das Personal sei zwar nett, aber überfordert gewesen. Weder wurden die Polizei noch Rettungsdienste gerufen.
Polizei bestätigt Unfall
Wie die Kantonspolizei Aargau gegenüber «20 Minuten» bestätigte, habe sich der Vorfall am Samstagabend nach 22 Uhr ereignet. Wegen eines gerissenen Seils sei die Bahn aus etwa zweieinhalb Metern nach unten gestürzt. Man stehe mit vier Fahrgästen in Kontakt. Zwei von ihnen seien leicht verletzt worden. Beim Sturz hatten sich offenbar bis zu 16 Personen auf dem Freefall-Tower befunden. Diese werden gebeten, sich bei der Kantonspolizei zu melden.
Betreiber äussern sich
Die Betreiber der Chilbi-Bahn sprechen von einer technischen Störung. «Es ist nichts Schlimmes passiert. Niemand wurde verletzt», wird Ernst Rodel zitiert, der Betreiber des Freefall-Towers. «Zwei Jugendliche klagten über Rückenschmerzen. Wir haben ihnen gesagt, sie sollen doch ins Spital gehen, aber das wollten sie nicht.» (kes)
* Namen bekannt