«Es geht um die Existenz des Lokals»
Wer sich eine Pizza teilt, muss in Aargauer Beiz extra zahlen

Nicht immer ist der Hunger so gross genug für eine ganze Pizza. Teilen ist da eine gute Lösung. Einige Beizen haben angefangen, dafür einen Aufpreis zu verlangen – schliesslich kosten zwei Gäste mehr als einer.
Publiziert: 16.11.2023 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2023 um 11:07 Uhr
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Verlangt eine Extra-Gebühr, wenn sich Gäste eine Pizza teilen: die Trattoria Rotes Haus in Brugg.
Foto: GoogleMaps

Zwei Gäste, aber nur eine Pizza. In der Trattoria Rotes Haus in Brugg AG kostet das extra. Wer sich eine Pizza teilt, muss drei Franken zusätzlich zahlen. «Mit dem Aufpreis bezahlen die Kundinnen und Kunden das Gedeck und den Service», sagt Wirt Vittorio Timpano zur «Aargauer Zeitung».

Es gehe nicht darum, die Gäste zu schikanieren oder das Teilen einer Pizza zu verhindern, sondern um die Kosten der Beiz zu decken. 

Nicht immer wird die Gebühr fällig

«Es geht um die Existenz des Lokals», verteidigt der Pizzaiolo die Gebühr. Er habe laufende Kosten, wie zum Beispiel die Löhne der Mitarbeiter. Hinzu kommt: Für den kleinen Hunger gäbe es auch die Möglichkeit, eine weniger grosse Pizza zu bestellen, die drei Franken günstiger ist als eine normal grosse.

Die Gebühr verlangt er nicht immer. Bei einer grösseren Gruppe, die immer wieder Getränke bestellt, entfalle natürlich der Aufpreis, sollte sich die Gruppe mehrere Pizzen teilen. Denn: Hier mache die Beiz ja Umsatz. Anders eben als bei einem Pärchen zum Beispiel, das zwei Getränke, aber nur eine Pizza bestelle.

Extra-Gebühr kein Einzelfall in der Schweiz mehr

Eine Gebühr, wie in Italien für das zusätzliche Gedeck, das dort «Coperto» heisst, kommt in der Schweiz immer wieder mal vor. So zum Beispiel in der Luzerner Pizzeria Weisses Kreuz. «Bei einer Pizza für zwei Personen verrechnen wir einen Zuschlag von CHF 5», heisst es in der Speisekarte. Auf Anfrage von Blick erklärt ein Mitarbeiter der Pizzeria, der Zuschlag sei für den Aufwand des Bestecks und den zusätzlichen Service gedacht. Die Gebühr werde seit mindestens einem Jahr verlangt.

Und erst letztes Jahr sorgte das Restaurant Raten in Oberägeri ZG für Wirbel, weil 2.50 Franken für einen zweiten Dessertlöffel verlangt wurde. «Wer ein Dessert teilt, belegt zwei Stühle», erklärte Wirt Iwan Iten damals die Änderung. (jmh)

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