Crash mit mehrfachem Überschlag bei der A3 bei Möhlin AG
Marcus B. (47) rettete seine Familie aus dem Tesla

Die vierköpfige Familie B. aus dem Aargau wollte nur in den Zolli nach Basel. Doch auf der A3 bei Möhlin AG kommt es zum Crash. Am Ende landet ihr Tesla neben der Autobahn auf einer Strasse. Wie Marcus B. (47) seine Liebsten rettete, hat er Blick erzählt.
Publiziert: 03.10.2022 um 21:22 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2022 um 16:17 Uhr
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Blick konnte mit dem Familienvater (47) daheim im Aargau sprechen. «Wir waren auf dem Weg in den Zolli nach Basel», erzählt Marcus B.
Foto: Ralph Donghi
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Ralph DonghiReporter News

Mehrere Zeugen trauen letzten Sonntag um 10.45 Uhr auf der A3 bei Möhlin AG ihren Augen nicht. Ein dunkler Tesla, der Richtung Basel fährt, kommt plötzlich rechts von der Fahrbahn ab, durchbricht den Wildschutzzaun, drückt ihn auf einer Länge von rund 100 Metern nieder und fährt eine Böschung hinunter.

Dann überschlägt sich der Elektro-SUV auch noch mehrfach und kommt erst auf der Seite liegend auf einer Strasse zum Stillstand. Unglaublich: Die vierköpfige Familie im Tesla bleibt praktisch unverletzt.

Die Familie wollte in den Zolli

Blick konnte mit dem Familienvater (47) daheim im Aargau sprechen. «Wir waren auf dem Weg in den Zolli nach Basel», erzählt Marcus B.*. Er sei am Steuer, seine Frau (39) auf dem Beifahrersitz und die Söhne (6 und 9) hinten gesessen.

Dann passiert es auf dem 120-km/h-Abschnitt. «Ich bin ziemlich genau 120 gefahren», so Marcus B. Da habe er vor dem Spurwechsel «kurz über die Schulter geschaut», ob rechts frei ist und auch noch «kurz nach dem Kleinen geschaut». Plötzlich sei der Tesla ausgeschert. «Dann hat sich alles nur noch gedreht», sagt er. «Es war wie in einem Film.» Seine Frau und seine Söhne hätten geschrien.

Vater drückt Tesla-Scheibe mit Füssen raus

Nach dem Stillstand handelt Marcus B. sofort. «Ich konnte den Rest der Front-Dach-Scheibe mit den Füssen rausdrücken», sagt er. Dann habe er seinen jüngeren Sohn aus dem Kindersitz rausgenommen, seine Frau aus den Gurten gelöst und den älteren Sohn aus dem Kindersitz befreit. «Es hielten sofort viele Leute an und haben sich um uns gekümmert – und später die Sanitäter. Dafür bin ich so dankbar!»

Alle staunen: Die Familienmitglieder sind ansprechbar. «Unser jüngerer Sohn erlitt eine kleine Schnittverletzung am Daumen. Der ältere eine leichte Hirnerschütterung», sagt Marcus B. Seine Frau habe Prellungen an den Armen und am Rücken sowie eine kleine Schnittverletzung am Ohr. Er selber habe eine Verletzung am Handgelenk und kleine Schnittverletzungen, etwa am Kopf. «Die Sanitäter sagten mir, dass dieser Unfall mit einem anderen Fahrzeug wohl nicht so glimpflich ausgegangen wäre.»

«Ich denke, dass Schutzengel mitgeflogen sind»

Marcus B. sagt, er habe den Tesla Model X vor über fünf Jahren als Vorführwagen gekauft. «Ich war mit ihm absolut zufrieden. Es sind auch alle Airbags aufgegangen.» Jetzt habe das Elektroauto einen Totalschaden.

Aber viel wichtiger ist Marcus B., dass niemand ums Leben gekommen oder schwer verletzt worden sei. Auch nicht auf der Strasse. Das hätte er sich nicht verzeihen können. Und: «Ich denke, dass Schutzengel mitgeflogen sind und beim Unfall ihre Flügel übers und ums Auto herumgelegt haben.»

* Name bekannt

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