72 km/h zu viel auf dem Tacho
Ex-Bachelor-Kandidatin S.M. (29) geblitzt

Im Scheinwerferlicht stehen die «Bachelor»-Kandidatinnen gerne. Und sie lieben es, von sich zu erzählen. Doch jetzt ist eine von ihnen verstummt: S. M.* (29) aus dem Aargau. Grund: Sie wurde ausserorts mit 152 km/h geblitzt. Das Billett ist weg, das Auto beschlagnahmt.
Publiziert: 22.03.2018 um 23:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:59 Uhr
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S. M. (29) dürfte das Lachen nach der Tempo-Bolzerei vergangen sein.
Foto: Sergio del Amo
Ralph Donghi

Strahlend, stolz, selbstsicher präsentierte sich S. M.* (29) auf dem offiziellen Foto der «Bachelor»-Produktion. Jetzt ist ihr das Lachen vergangen. Denn: Wie BLICK-Recherchen zeigen, donnerte die Ex-«Bachelor»-Kandidatin aus dem Aargau ausserorts mit 152 Stundenkilometern in die Radarfalle!

Passiert ist es am Dienstag um 9.30 Uhr. S. M. fährt mit ihrem schwarzen Ford von Sarmenstorf her auf der Hilfikerstrasse in Richtung Villmergen. Was sie nicht ahnt: Die Kantonspolizei Aargau hat sich auf der 80er-Strecke mit einer mobilen Radaranlage positioniert.

Nach Abzug der Toleranz: 65 km/h zu schnell

S. M., die schon im TV temperamentvoll im Buhlen um Bachelor Rafael Beutl (32) auftrat, drückt aufs Gas. Nach Abzug der Toleranz gar 65 Stundenkilometer zu viel, wie sich später herausstellt. Die Beamten am Messgerät wissen sofort: Die Person am Steuer hat gerade gegen das noch geltende Rasergesetz verstossen.

Sofort wird der Name von S. M. eruiert und der Regionalpolizei gemeldet. Diese kann die Tempobolzerin kurz darauf an ihrem Wohnort anhalten. S. M. muss noch vor Ort ihr Billett vorläufig abgeben. Zudem wird ihr Auto beschlagnahmt.

Raser-Artikel soll gelockert werden

2010 lancierte die Stiftung Road Cross die Volksinitiative «Schutz vor Rasern». Sie forderte, dass Raser angemessen bestraft werden. Abgestimmt wurde nie, denn die Initianten zogen das Begehren zurück, nachdem der Bundesrat das Anliegen in das Gesetzespaket «Via sicura» aufgenommen hatte.

«Via sicura» soll die Sicherheit im Strassenverkehr erhöhen und trat 2013 in Kraft. Seitdem gilt als Raser, wer in einer 30er-Zone mit 70 km/h fährt, ausserorts mit mindestens 140 km/h oder mit mehr als 200 km/h auf der Autobahn. Die Mindeststrafe liegt bei einem Jahr Gefängnis. Zudem wird der Fahrausweis für mindestens zwei Jahre entzogen.

Dem Parlament ist das mittlerweile zu streng. National- und Ständerat wollen das Gesetz aufweichen, um den Richtern mehr Ermessensspielraum zu geben. Der Bundesrat muss nun eine Vorlage dazu ausarbeiten.

2010 lancierte die Stiftung Road Cross die Volksinitiative «Schutz vor Rasern». Sie forderte, dass Raser angemessen bestraft werden. Abgestimmt wurde nie, denn die Initianten zogen das Begehren zurück, nachdem der Bundesrat das Anliegen in das Gesetzespaket «Via sicura» aufgenommen hatte.

«Via sicura» soll die Sicherheit im Strassenverkehr erhöhen und trat 2013 in Kraft. Seitdem gilt als Raser, wer in einer 30er-Zone mit 70 km/h fährt, ausserorts mit mindestens 140 km/h oder mit mehr als 200 km/h auf der Autobahn. Die Mindeststrafe liegt bei einem Jahr Gefängnis. Zudem wird der Fahrausweis für mindestens zwei Jahre entzogen.

Dem Parlament ist das mittlerweile zu streng. National- und Ständerat wollen das Gesetz aufweichen, um den Richtern mehr Ermessensspielraum zu geben. Der Bundesrat muss nun eine Vorlage dazu ausarbeiten.

Blut- und Urinuntersuchung angeordnet

Doch damit nicht genug: Bei S. M. wird im Auftrag der Staatsanwaltschaft zur Abklärung des Verdachts auf Führen eines Fahrzeugs unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss auch noch eine Blut- und Urinuntersuchung angeordnet.

Am nächsten Tag schreibt die Kapo in einer Mitteilung von einer «massiven Geschwindigkeitsüberschreitung». Und dass die Staatsanwaltschaft eine Strafuntersuchung nach dem «Raser-Tatbestand» eröffnet habe.

S. M. ist plötzlich stumm

Und S. M.? Sie ist untergetaucht. Und lässt BLICK gestern über ihren Bruder ausrichten, dass sie nichts sagen möchte.

Nicht immer war die Ex-«Bachelor»-Kandidatin so stumm. Ins Mikrofon eines Moderators plauderte und prahlte sie damals nach einer Sendung drauflos, wie bekannt sie sei und dass sie auch mal Autogramme geben müsse. Die Leute würden sie halt schon erkennen, sagte sie stolz. Man wolle Fotos mit ihr machen. Doch ganz Star-like würde sie natürlich auch hinhalten. Sie sei schliesslich eine liebe Frau. Offensichtlich nicht auf der Strasse!

Suff, Drogen, Schlägereien

Nach einer wilden Partynacht landete Bachelor Vujo Gavric (31) im Dezember 2013 auf dem Polizeiposten. Sein Vergehen: Er hat sich betrunken hinter das Steuer seines Autos gesetzt. In der Nähe des Zürcher Letzigrunds tappte er mit einem Kollegen in eine Polizeikontrolle. Ergebnis: deutlich mehr als 0,8 Promille. Immerhin: Drogen waren nicht im Spiel. Trotzdem war der Führerausweis weg, seinen Porsche musste er vermieten. 

Für Ex-«Bachelorette»-Anwärter Stjepan Bastek (39) endete ein «Freundschaftsdienst» vor Gericht. Der Zürcher soll laut Anklage mit 20,5 Kilo Marihuana und einem Kilo Haschisch gehandelt haben. Die Richter verdonnerten ihn zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten – dazu fünf Jahre Bewährung. Stjepan reuig: «Ich habe mich mitreissen lassen, ich wollte einem Freund helfen.» Nicht zum ersten Mal: Er sass vor zehn Jahren bereits im Knast – wegen ähnlicher Vergehen.

Im Zürcher Club Mascotte kommt es Ende 2014 zu einem handfesten Eklat. «Bachelor»-Finalistin Esra (24) haut ihrer Berner Konkurrentin Belinda (31) zu später Stunde übelst ins Gesicht. Erst Security-Männer können die Furien trennen. Die Folge: Esra in Handschellen, eine verprügelte Belinda. Und: eine gebrochene Nase bei der Begleiterin von Belinda, die zwischen die Fronten geriet. 

Nach einer wilden Partynacht landete Bachelor Vujo Gavric (31) im Dezember 2013 auf dem Polizeiposten. Sein Vergehen: Er hat sich betrunken hinter das Steuer seines Autos gesetzt. In der Nähe des Zürcher Letzigrunds tappte er mit einem Kollegen in eine Polizeikontrolle. Ergebnis: deutlich mehr als 0,8 Promille. Immerhin: Drogen waren nicht im Spiel. Trotzdem war der Führerausweis weg, seinen Porsche musste er vermieten. 

Für Ex-«Bachelorette»-Anwärter Stjepan Bastek (39) endete ein «Freundschaftsdienst» vor Gericht. Der Zürcher soll laut Anklage mit 20,5 Kilo Marihuana und einem Kilo Haschisch gehandelt haben. Die Richter verdonnerten ihn zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten – dazu fünf Jahre Bewährung. Stjepan reuig: «Ich habe mich mitreissen lassen, ich wollte einem Freund helfen.» Nicht zum ersten Mal: Er sass vor zehn Jahren bereits im Knast – wegen ähnlicher Vergehen.

Im Zürcher Club Mascotte kommt es Ende 2014 zu einem handfesten Eklat. «Bachelor»-Finalistin Esra (24) haut ihrer Berner Konkurrentin Belinda (31) zu später Stunde übelst ins Gesicht. Erst Security-Männer können die Furien trennen. Die Folge: Esra in Handschellen, eine verprügelte Belinda. Und: eine gebrochene Nase bei der Begleiterin von Belinda, die zwischen die Fronten geriet. 

Sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet

Polizeisprecher Roland Pfister redet Klartext: «Wer auf einer Ausserortsstrecke eine solch grobe Geschwindigkeitsüberschreitung begeht, gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer.» Deshalb lege die Kapo seit Jahren einen Schwerpunkt bei mobilen Messungen auf ausgewählten Ausserortsstrecken.

Bleibt noch die Frage: Warum fuhr S. M. am helllichten Morgen so schnell durch die Gegend? Laut ihrem Bruder wisse nicht mal er, warum sie das tat.

* Name der Red. bekannt

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