Drama gestern Abend in Niederlenz AG: Kurz vor 21.30 Uhr ging ein Notruf eines Anwohners bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Aargau ein. Eine Patrouille rückte an die Böllistrasse aus.
Die Rettungskräfte fanden in einem Doppeleinfamilienhaus eine leicht verletzte Schweizerin (43) und ihren schwerverletzten Ehemann (44). Für die Tochter (4) kam jede Hilfe zu spät. Das Kind war bereits verstorben. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Mädchen erstochen.
Zwei Küchenmesser im Bauch
Offenbar erstach der Vater sein Töchterchen. Nachbar Miran Karadaghi (23) zu Blick.ch: «Ich sah eine Frau auf der Terrasse.» Sie habe immer wieder hysterisch geschrien: «Mein Mann hat unsere Tochter umgebracht.» Ein anderer Nachbar, der Arzt sei, habe versucht, die Frau zu beruhigen. «Er gab ihr dann eine Spritze», sagt der Augenzeuge.
Als Polizei und Ambulanz vor Ort waren, sei der Vater des Mädchens aus dem Haus getragen worden. «Aus seinem Bauch ragten zwei grosse Küchenmesser», sagt Nachbar Karadaghi weiter. Die Mutter habe eine Platzwunde am Kopf gehabt.
Polizeisprecherin Barbara Breitschmid sagte am Morgen zu Blick.ch, nach bisherigen Erkenntnissen «handelt es sich um ein Familiendrama». Es werde nicht nach Drittpersonen gefahndet, sagte Polizeisprecher Bernhard Graser.
Zur Klärung der genauen Tatumstände und des Motivs eröffnete die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau eine Untersuchung. Der schwerverletzte Vater und die leichtverletzte Mutter befinden sich im Spital.
Die Kantonspolizei nahm die Ermittlungen noch in der Nacht auf. In der Vergangenheit war die Familie bei der Kantonspolizei Aargau nicht aufgefallen. (kab/ct/btg/mcb)