121 km/h im 60er - die Ausrede der Aargauer Raserin
«Mein Porsche ist in 2,3 Sekunden auf 100»

Die Aargauer Porsche-Fahrerin Christina Hartmann (58) erklärt, wieso sie mit 121 statt 60 km/h gefahren ist. Dass sie nun als Raserin gilt, findet sie ungerecht.
Publiziert: 08.10.2015 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:57 Uhr

Wenn ein Porsche durch eine 30er-Zone fahren muss, hört man die PS unter der Haube jeweils leise weinen. Wenn ein Porsche auf einer 60er-Strecke mit 121km/h geblitzt wird, weint seine Besitzerin – und zwar ganz laut.

Christina Hartmann (58) aus Oberkulm AG steht seit dem 11. August ohne Auto da. An jenem Dienstag war sie Richtung Schöftland unterwegs, als sie mit ihrem Carrera 4S Cabrio zum Überholen ansetzt. «Ich habe nicht gesehen, dass ich im 60er drin bin», erklärt sie Tele M1. «Ich habe einen Porsche – der ist in 2,3 Sekunden auf 100», sagt sie und zuckt entschuldigend mit den Schultern.

Raser wegen 1km/h zu viel

Zwei Stunden nachdem sie geblitzt wurde, steht die Polizei vor ihrer Tür. «Ich habe nur noch geweint. Die Polizisten sagten, ich solle mich nicht so anstellen, ich müsse mitkommen.» Weil sie auf einer 60er-Strecke mit über 120 Sachen unterwegs war, greift bei Hartmann der Raser-Artikel des Strassenverkehrsgesetzes. Die Folgen: Mindestens ein Jahr bedingte Freiheitsstrafe, zwei Jahre Ausweis-Entzug und der Porsche wurde beschlagnahmt und mittlerweile verkauft.

Der Raserartikel treffe die Falschen, ist sich ihr Anwalt Kenad Melunovic sicher. Die Strafe für den «Ausrutscher» sei «drakonisch», sagt er auf Tele M1. Seine Klientin leide sehr darunter.

Für Hartmann ein besonders schmerzhaftes Detail: Am 11. August war sie unterwegs zu ihrem Garagisten. Sie wollte ihren Porsche nach nur acht Monaten wieder verkaufen – er war ihr zu schnell. (lex)

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