Mit Volksinitiative
Mieterverband kämpft für mehr bezahlbare Wohnungen

Der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband (SMV) will sich mit einer Volksinitiative für «mehr bezahlbare Wohnungen» stark machen. Ziel sind mehr gemeinnützige Wohnungen.
Publiziert: 20.06.2015 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:44 Uhr

Die Generalversammlung beschloss am Samstag in Bern, die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» zu lancieren. Angesichts der Wohnungsnot und Mietzinsexplosition in den Städten bedauerten die Delegierten die Passivität des Bundesrates, heisst es in einer Mitteilung des Verbands.

Ausser der Transparenz bei der Vormiete habe die Landesregierung «keinen konkreten Schritt gegen die Wohnprobleme unternommen». Dabei erinnert der Verband daran, dass das Wohnen ein «unverzichtbares Gut und der grösste Ausgabenposten der Haushalte» ist.

Die Volksinitiative verlangt vom Bund und von den Kantonen ein stärkeres Engagement für preisgünstigen Wohnraum. Gesamtschweizerisch sollen zehn Prozent der neu gebauten Wohnungen von gemeinnützigen Wohnbauträgern erstellt werden.

Zudem will das Volksbegehren verhindern, dass Förderprogramme der öffentlichen Hand zu Leerkündigungen und Luxussanierungen führen. Bei der Umsetzung soll die Initiative die nötige Flexibilität lassen, um auf die Bedürfnisse in den Kantonen zu antworten, wie es weiter heisst.

Die Unterschriftensammlung soll Anfang September beginnen. Der Mieterverband erhofft sich für sein Anliegen Unterstützung von anderen Organisationen. So hätten bereits die Wohnbaugenossenschaften Schweiz, die Gewerkschaften sowie gewisse Parteien ihr Interesse signalisiert. Diese müssen über die Unterstützung aber noch befinden.

Der Hauseigentümerverband Schweiz (HEV) kritisiert die Pläne des Mieterverbands. «Eine Wohnbauförderung mit der Giesskanne auf Bundesebene ist falsch.»

Eine Behinderung des privaten Wohnungsbaus sei nicht zielführend. Ein grosses Wohnungsangebot am richtigen Ort nütze Mietern wie Eigentümern mehr als staatlich verbilligte Wohnungen für einzelne Begünstigte, urteilt der HEV.

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