Heimliche Geldflüsse aus der Schweiz an deutsche Parteien – war da nicht mal was? 20 Jahre nach Helmut Kohls schwarzen Kassen rätselt die Bundesrepublik wieder über anonyme Spenden: Wer steckt hinter einer Zahlung aus Zürich an die Konstanzer AfD-Sektion? Wer finanziert die Rechtspopulisten aus dem Ausland, mutmasslich am deutschen Gesetz vorbei? Was verschweigt Fraktionschefin Alice Weidel (39)?
Wieder steht die Eidgenossenschaft als Fluchtburg diskreter deutscher Magnaten im Zwielicht.
Der Baron als Parteisponsor
Jetzt dringt ein wenig Licht ins Dunkel: Eine Schlüsselrolle beim Aufstieg der Anti-Merkel-Partei AfD (Alternative für Deutschland) spielt, wie die «Wochenzeitung» und der «Spiegel» berichten, die milliardenschwere Industriellenfamilie von Finck.
Die von Fincks haben vor zwei Jahrzehnten südlich des Rheins Fuss gefasst; der Patron, Baron August von Finck junior (88), residiert im Thurgauer Schloss Weinfelden.
Sein Clan soll der AfD von Anfang an als Sponsor zur Seite gestanden haben. Als Macher im Hintergrund wird Ernst Knut Stahl (74) genannt, Geschäftsführer der finckschen Vermögensverwaltung. Stahl vermittelte die Kontakte zu einer Münchner PR-Agentur, welche Spenden organisierte. Er trieb den Plan voran, eine AfD-nahe Zeitung zu gründen, ein Werbeblatt namens «Deutschland Kurier» entstand.
An einem Gespräch über das Medienprojekt am 1. März 2017 in München (D) soll Stahl laut «Spiegel» argumentiert haben: «Es gibt da so einen Strassenzug in New York, da sitzen lauter Investmentbanker, Rechtsanwälte und so weiter. Zufälligerweise alles Juden, aber das tut hier nichts zur Sache. Die wollen Deutschland ins Verderben stürzen.» Er bestreitet, diese Äusserung gemacht zu haben.
Stahl ist durch seine Mandate bestens in der Schweiz vernetzt – er sitzt in diversen Firmen und Stiftungen, die in Basel und im Kanton Zug gemeldet sind.
«Rechts von ihm steht bloss noch Dschingis Khan»
Dass sein Chef von Finck eine Schwäche für nationalkonservative Positionen und Parteien hat, ist nicht neu. «Rechts vom Gustl steht bloss noch Dschingis Khan», soll ein Bekannter über August junior gesagt haben.
Wie weit dessen Hilfeleistung für die AfD geht, wird allerdings jetzt erst klar: Der schwunghafte Goldhandel, den die AfD unter Führung der mittlerweile gestürzten Frauke Petry (43) und Bernd Lucke (56) betrieb, lief über die Finck-Firma Degussa Sonne/Mond Goldhandel AG in Cham ZG. Die Partei setzte mit dem Verkauf von Goldstücken zwei Millionen Euro um.
Öffentlich sind die von Fincks bislang vor allem mit ihrem Engagement als Mövenpick-Investoren und Mitbesitzer der Von Roll und der SGS in Erscheinung getreten.
Das politische Mäzenatentum ist Familientradition: August von Finck senior (1898–1980) galt als Hitler-Anhänger und Nazi- Unterstützer.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.