Als diese Woche der Gotthardbasistunnel eröffnet wurde, schaute die ganze Welt zu. Die einen legten den Fokus auf die Bekleidung der Bundesrätin, andere wiederum konzentrierten sich auf die politische Sache: Wird das Zusammenkommen der europäischen Polit-Spitze die angespannte Lage zwischen der EU und der Schweiz beruhigen können?
Dass man Bilder, ja sogar Videoaufnahmen live aus dem Hochgeschwindigkeitszug aus dem kilometertiefen Gotthard sehen konnte, war keine einfache Sache: Wie die SRG in einem Beitrag beschreibt, brauchte es eine selbst entwickelte Maschine, um Renzi, Merkel, Schneider-Ammann und Co. live filmen zu können.
Gleich acht SIM-Karten wurden verwendet, um das Videomaterial gestückelt aus dem Tunnel zu bringen. Eine auf dem Zug angedockte Kamera schickte das Signal an die Basisstation, wo es mit einigen Sekunden Verzögerung nach Leutschenbach und in die ganze Welt geschickt wurde.
«Die Kollegen staunten nicht schlecht, als ich aus dem Gotthard-Basistunnel via Gegensprechanlage gefragt habe, ob die Bilder ankommen», schmunzelt Marco Biner. Der Funkspezialist nutzte jede der raren Testfahrten, um seine Sendeanlage testen zu können. (pma)
Wieso sind wir so fasziniert von einem Loch? Weil uns die Präzision der Ingenieure, die Ästhetik des Bauwerks, die pünktliche Vollendung Tränen des Stolzes in die Augen treiben. Auch unserer Verkehrsministerin Doris Leuthard während ihrer Ansprache. Perfektion ist sexy. Sie zeigt sich nicht an der Peripherie, sondern im Schoss der Schweiz. In ihrem Innersten, im Gotthard. Er ist für uns ein magischer Ort, nicht zum Verweilen, sondern als Versprechen von Süden, Sehnsucht, Sünde. Wir wollen freie Fahrt bis zum Mittelmeer.
Wir spüren alle die seit Jahrhunderten drängende historische Mission, dieses mythische Massiv zu durchlöchern, die Nord-Süd-Weltachse zu knacken. Jetzt sogar an der Basis des Gotthards. Unsere Ingenieure haben mit der Flachbahn die Ideallinie gefunden. Geradliniger gehts nicht mehr durch den Berg. Die Mission ist erfüllt. Wir teilen dieses intime Glück der Tunneleröffnung mit ganz Europa. Und sind so grosszügig, den Deutschen und Italienern sogar die Zubringer zu diesem Jahrtausendbauwerk mitzufinanzieren. Das Ausland ist so grosszügig, uns mit Lob zu überschütten. Für unsere Professionalität, für die Ingenieurskunst und Weitsicht.
Wir nehmen auch den viel bemühten Vergleich mit dem Uhrwerk gerührt hin. Und staunen angesichts dieser paneuropäischen Verbrüderung und Angela Merkels Lob («Wunderwerk der Technik») über das zumindest indirekt angedeutete Unvermögen, selbst Grossbauprojekte durchzuziehen. Etwas einen Flughafen. Unsere Tunnelplaner brächten sicher auch dieses Projekt zum Fliegen. Man müsste sie nur fragen. Aber klar ist es schwierig, unsere Emotionen für ein Loch, das während 57 Kilometern gleich aussieht, rational zu erklären. Eigentlich geht das nicht, man muss es spüren.
Wieso sind wir so fasziniert von einem Loch? Weil uns die Präzision der Ingenieure, die Ästhetik des Bauwerks, die pünktliche Vollendung Tränen des Stolzes in die Augen treiben. Auch unserer Verkehrsministerin Doris Leuthard während ihrer Ansprache. Perfektion ist sexy. Sie zeigt sich nicht an der Peripherie, sondern im Schoss der Schweiz. In ihrem Innersten, im Gotthard. Er ist für uns ein magischer Ort, nicht zum Verweilen, sondern als Versprechen von Süden, Sehnsucht, Sünde. Wir wollen freie Fahrt bis zum Mittelmeer.
Wir spüren alle die seit Jahrhunderten drängende historische Mission, dieses mythische Massiv zu durchlöchern, die Nord-Süd-Weltachse zu knacken. Jetzt sogar an der Basis des Gotthards. Unsere Ingenieure haben mit der Flachbahn die Ideallinie gefunden. Geradliniger gehts nicht mehr durch den Berg. Die Mission ist erfüllt. Wir teilen dieses intime Glück der Tunneleröffnung mit ganz Europa. Und sind so grosszügig, den Deutschen und Italienern sogar die Zubringer zu diesem Jahrtausendbauwerk mitzufinanzieren. Das Ausland ist so grosszügig, uns mit Lob zu überschütten. Für unsere Professionalität, für die Ingenieurskunst und Weitsicht.
Wir nehmen auch den viel bemühten Vergleich mit dem Uhrwerk gerührt hin. Und staunen angesichts dieser paneuropäischen Verbrüderung und Angela Merkels Lob («Wunderwerk der Technik») über das zumindest indirekt angedeutete Unvermögen, selbst Grossbauprojekte durchzuziehen. Etwas einen Flughafen. Unsere Tunnelplaner brächten sicher auch dieses Projekt zum Fliegen. Man müsste sie nur fragen. Aber klar ist es schwierig, unsere Emotionen für ein Loch, das während 57 Kilometern gleich aussieht, rational zu erklären. Eigentlich geht das nicht, man muss es spüren.