Vor Corona warens rund 600 Fetisch-Fans, jetzt noch 300, die zur diesjährigen «Torture Ship»-Sado-Maso-Party am Samstag auf dem Bodensee in See stachen. Der Dresscode: Lack, Leder, Latex, Dessous, Fantasy und «sündiges Schwarz», hiess es in der Einladung.
Mit dabei waren überwiegend Fetisch-Fans aus Deutschland und der Schweiz. In früheren Jahren, vor Corona, sei das Publikum internationaler gewesen, sagte Veranstalter Thomas Siegmund dem SWR. Früher gabs auch Besucher aus den USA und Japan. «Manche haben vielleicht doch noch Bedenken wegen Corona», so Siegmund.
Ein Spektakel wars trotzdem. Schaulustige drängten sich in Friedrichshafen und Konstanz um die «MS Baden», um einen Blick auf die schrägen Vögel zu erhaschen. An Bord durften nur geimpfte, getestete oder genesene Gäste mit Karten. Enden soll die Feier am Sonntagmorgen zum Sonnenaufgang.
Keine Sex-, sondern Tanzparty
Auch wenn Fetisch-Fans häufig der Sado-Maso-Szene zugeordnet werden: Das Schiff ist offiziell als Tanzschiff deklariert. Von einer Sexparty will Veranstalter Siegmund nichts wissen. Für die Lack- und Lederverrückten sei es ein bisschen wie Karneval, sagte Siegmund. Sie würden es geniessen, die Outfits, die sie sonst nur zu Hause tragen, öffentlich zu präsentieren.
An Bord des Schiffs drinnen galt eine Maskenpflicht. Es ist unklar, ob diese über oder unter den teils wilden Fetisch-Masken getragen wurden. Was im Schiff passiert, bleibt im Schiff, dürften sich die Gäste wohl sagen in Anlehnung an die Redensart «What happens in Vegas, stays in Vegas».
An Bord gabs laut der Facebook-Seite des Events nicht nur zwei Tanzflächen, sondern auch Fetisch-Aussteller, Shows und «kostenlose Intimfrisuren durch eine hübsche Friseurmeisterin». (kes)