Die in Europa häufig vorkommende Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) könne sich dabei entweder direkt aus dem Griff der Hornisse befreien, oder sie nutze ihren Stachel, um die Hornisse (Vespa velutina) abzuwehren, wie die Forschenden im Fachblatt «Communications Biology» schreiben.
Anders als Honigbienen, die den Angriffen der aus Südostasien stammenden räuberischen Insekten relativ schutzlos ausgeliefert sind, sei die Abwehr bei Hummeln fast immer erfolgreich, hiess es in einer Mitteilung der Universität Exeter (Grossbritannien). Auch Forschende der spanischen Universitäten von Vigo und Santiago de Compostela waren an der Studie beteiligt.
«Asiatische Hornissen machen Jagd auf eine grosse Bandbreite von Insekten, einschliesslich Honigbienen, aber über ihre Auswirkung auf andere Bestäuber ist wenig bekannt», sagte Thomas O'Shea-Weller vom Environment and Sustainability Institute der Universität Exeter.
Trotz der erfolgreichen Abwehr von Angriffen hat die Präsenz der sich auch in der Schweiz ausbreitenden Asiatischen Hornisse einen negativen Effekt auf Hummelpopulationen, wie aus der Studie hervorgeht. Demnach wachsen Hummelvölker langsamer, wenn viele Asiatische Hornissen in der Umgebung vorhanden sind. Der genaue Grund dafür sei noch nicht bekannt, sagte O'Shea-Weller. Es liege aber nahe, dass die Hornissen den Erfolg der Hummelvölker verminderten, etwa weil die Abwehr der Angriffe sehr viel Energie koste.
Für die Studie platzierten die Forscher zwölf kommerziell gezüchtete Hummelvölker an zwölf Standorten in der spanischen Provinz Pontevedra an Stellen mit unterschiedlicher dichter Präsenz Asiatischer Hornissen. Die Hummelnester wurden alle zwei Tage gewogen, um das Wachstum festzustellen. (SDA)