Lange stand die Dufourspitze nackt da. Zwei Jahre lang fehlte dem höchsten Berg der Schweiz, auf 4634 Metern über Meer, das Gipfelkreuz. Doch das ist jetzt vorbei. Am Mittwoch installierten italienische und Zermatter Bergführer das neue Gipfelkreuz auf der Dufourspitze. Per Helikopter wurde das Kreuz angeflogen und anschliessend in Position gebracht.
«Ein Gipfelkreuz gehört einfach zu unseren Bergen», sagt Denis Gruber, Präsident des Bergführervereins Zermatt, zum «Walliser Boten». Bei dem feierlichen Moment war Gruber natürlich mit dabei. Er und die anderen Bergführer trugen bei der Installation des neuen Kreuzes traditionelle Gewänder.
Kilian Emmenegger (35), Hüttenwart der Monte-Rosa-Hütte, war auch bei der Installation dabei. Er organisierte das Apéro. «Nach der Zeremonie gabs Walliser Wein und ein Waliserplättli», sagt er zu BLICK. Alles sei sehr schnell gegangen. «Es war genial. Das Kreuz kam angeflogen, dann wurde es angeschraubt und vom Pfarrer gesegnet.»
Vandalen zerstörten altes Gipfelkreuz
Was mit dem alten Gipfelkreuz im Sommer 2018 geschah, ist bis heute unklar. Die Zermatter Bergrettung fand damals Teile des alten Kreuzes am Fusse der Südwand des Berges. Da die Reste des Kreuzes keine Anzeichen eines Blitzschlages aufgewiesen hätten, gehe man davon aus, dass das Kreuz mutwillig zerstört worden sei. Teile davon konnten aber für das neue Kreuz verwendet werden. Restauriert wurde das Ganze in Italien.
Das Kreuz trägt eine Inschrift, die an die Freiheit der Berge und das Überwinden von Grenzen erinnert. Und noch etwas hat es auf das neue Gipfelkreuz geschafft – und zwar das Coronavirus. «2020 anno pandemico Coronavirus» steht ganz oben auf der Tafel. Als Erinnerung an die Installation. Damit hat es die Pandemie auch auf den höchsten Schweizer Berg geschafft. (jmh/hac/SDA)