Diesen heissen Sommertag wird Josua Z.* (21) wohl nie vergessen. «Und ich lebe noch!», sagt der Kochstift.
Samstag. Die Sonne brennt. Josua Z. vergnügt sich mit Kollegen am Skifest in Rothrist AG. Er gibt zu: «Ich hatte Bier und zwei, drei Shots.» Als das Fest des Skiclubs zu Ende ist, setzt er sich an eine Bushaltestelle. «Ich wollte auf einen Kollegen warten, der mich heimfährt oder später den Bus nehmen.»
Plötzlich tauchen zwei Typen auf, machen ihn blöd an. Josua Z.: «Wohl weil vor mir auf dem Boden Abfall lag. Dabei hätte ich den ja schon noch zusammengelesen.» Es kommt zum Streit. «Sie gingen auf mich los. Zwei gegen einen! Ich knallte auf den Boden.» Aus Angst geht der Kochstift zum Auto, mit dem er nach Rothrist gefahren war.
Josua Z. versucht, sich zu erinnern: «Die haben mich verfolgt und mir etwas auf den Kopf geschlagen. Da war ich weg. Wie lange, weiss ich nicht.»
Er wacht auf und geht zum Auto. Der VW Polo gehört seiner Grossmutter. Der angehende Koch steigt ein und fährt los in Richtung Grossdietwil LU: «Ich hatte Panik, wollte heim. Noch nie bin ich unter Alkoholeinfluss gefahren. Aber ich fürchtete mich vor diesen Prüglern!»
Dann passiert es. Bei der Ortschaft Vordemwald AG nickt der Stift kurz ein. Er gerät auf die Gegenfahrbahn und prallt gegen vier Uhr morgens in eine Betonmauer: «Ich wachte auf, als sich der Wagen drehte.» Das Auto kommt auf der Strasse zum Stehen. «Zum Glück kam kein anderes.» Er sei noch angegurtet im Polo gesessen, als schon Feuer aus dem Motor loderte. Er weiss, er muss raus!
Im Kopf die bange Frage: Was, wenn der Wagen explodiert? «Ich hatte ja vollgetankt», sagt Josua Z.
Er kann sich befreien und zu einem Haus laufen. «Die Verletzungen am Hals und ein leichtes Schädelhirntrauma habe ich von den Schlägern», sagt Josua Z. und erzählt, wie er aus der Distanz sah, wie sein Auto in Vollbrand geriet. Die Feuerwehr kann nichts mehr tun, weder Handy noch Schlüsselbund retten.
Laut Kantonspolizei ergab der Atemlufttest rund 1,5 Promille. Josua Z.: «Der Bluttest im Spital war 1,52.» Das Billett auf Probe ist er los. Für länger. Die Prüfung muss er wiederholen. Und er musste dem Grosi beichten: «Sie ist mir nicht böse, nur froh, dass ich einen Schutzengel hatte.» Nun will er Anzeige gegen unbekannt erstatten: «Die Prügler sind mitschuldig.»