Sie fühle sich sehr geehrt, das Amt zu übernehmen, wurde Spoljaric in einer Mitteilung des IKRK vom Samstag zitiert. In einer Zeit, in der neue und langwierige Konflikte unermessliche menschliche Tragödien auslösten, und der Klimawandel die Schwächsten bedrohe, sei die humanitäre Arbeit dringend erforderlich. «Für mich ist es nicht akzeptabel, dass Menschen in Angst vor Konflikten fliehen, hungern oder misshandelt werden», sagte Spoljaric gemäss Mitteilung weiter.
Spoljaric verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den «Partner in der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung».
Spoljaric war zuletzt stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen. Zuvor war sie in verschiedenen Funktionen im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) tätig. Von 2010 bis 2012 arbeitete sie als leitende Beraterin im Büro des Generalkommissars des Uno-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten. Sie studierte an den Universitäten Basel und Genf Philosophie, Wirtschaft und Völkerrecht.
Mit dem IKRK wird Spoljaric die Leitung einer Organisation übernehmen, die mittlerweile mehr als 20'000 Personen beschäftigt und jährlich über ordentliche Mittel von rund zwei Milliarden Franken verfügt. Spoljaric ist die erste Frau an der Spitze des IKRK.
Ihre Wahl zur neuen IKRK-Präsidentin fand bereits im November 2021 statt. Das EDA liess in der Folge verlauten, der Personalentscheid sei ein Beleg für die hohe Reputation, die die Schweizer Diplomatie in der Welt geniesse.
Peter Maurer, der Vorgänger von Spoljaric, schrieb am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, er habe tiefes Vertrauen, dass die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung mit neutralen humanitären Massnahmen die kommenden Krisen meistern würden.
Bundesrat Ignazio Cassis, der Vorsteher des EDA, bedankte sich am Freitag per Twitter bei Maurer für «10 Jahre unermüdlicher Einsatz für Menschen, die von Krieg und Gewalt betroffen sind». Maurer selber wird Nachfolger des Antikorruptionsexperten Mark Pieth als Präsident des Basler Instituts für Regierungsführung, wie dieses im November 2021 mitteilte. Das Institut widmet sich der Bekämpfung der Korruption.
(SDA)
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