Militärjustiz ermittelt
Schweizer Schützenpanzer trifft Wohnhaus mit scharfer Munition

Bei einer Kontrolle eines Schweizer Schützenpanzers traf ein Projektil ein Wohnhaus. Verletzte gab es keine. Die Militärjustiz ermittelt trotzdem gegen drei Rekruten.
Publiziert: 13.09.2016 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:19 Uhr
Aus dem Maschinengewehr eine solchen Schützenpanzers wurden die Schüsse abgefeuert.
Foto: ARCHIV

Die Soldaten, die Ende August auf dem Waffenplatz in Thun eine Übung mit einem Schützenpanzer durchexerzierten, hätten gestern am Zürcher Knabenschiessen bestimmt keine Medaille geholt. Wie «20 Minuten» berichtet, feuerten die Soldaten aus dem Schützenpanzer fünf Schüsse mit dem Maschinengewehr MG 51 ab. Dabei traf mindestens ein Projektil mit Kaliber 7,6 Millimeter ein zwei Kilometer entferntes Wohnhaus. 

Beim Fehlschuss ging eine Scheibe zu Bruch, eine Hauswand ist gezeichnet durch ein grosses Loch. Verletzte oder gar Tote gab es keine.

Die Militärjustiz bestätigte den Vorfall: «Die Schüsse wurden vom Bereich der Panzerhallen in südlicher Richtung abgefeuert», so Mediensprecher Tobias Kühne. Die Projektile, die das Wohnhaus trafen, bezeichnete er als «Abpraller, beziehungsweise Querschläger».

Falsche Munition

Unklar ist, wieso scharfe Munition im Spiel war. Bei der sogenannten Funktions-Bereitschaftskontrolle sind Waffen generell nicht scharf geladen. Wie ein Insider jedoch gegenüber dem Gratisblatt «20 Minuten» erklärt, wollten die Armeeangehörigen das Gewehr wohl eigentlich mit «Manipuliermunition» laden, die optisch genau gleich aussieht wie scharfe Munition. 

Was genau am 30. August auf dem Waffenplatz geschah, wird derzeit ermittelt. Die Militärjustiz bestätigte Untersuchungen gegen drei Rekruten. Beim Fehlschuss vermutet man als Grund eine «Kombination von Fehlmanipulationen», so Mediensprecher Kühne. (mje)

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