Es stimmt. Gegen mich läuft eine Untersuchung der Militärjustiz», sagt Max S.* zu BLICK. Mehr nicht. «Zu den Vorwürfen gegen mich sage ich nichts.»
Der 40-Jährige arbeitet als Berufsoffizier bei einer Elitetruppe der Schweizer Armee: dem Militärspiel. Als Chef Rekrutenspiel ist er verantwortlich für die Ausbildung aller Nachwuchs-Trompeter. Zudem leitet Max S. die Swiss Army Central Band. Das Repräsentationsorchester des Schweizer Armeespiels tritt als kultureller Botschafter im In- und Ausland auf, im letzten Jahr etwa am Edinburgh Tattoo.
Doch im Kompetenzzentrum Militärmusik werden jetzt Misstöne gegen den musikalischen Leiter laut.
Ein Informant will wissen, was Max S. vorgeworfen wird: «Er bestellte einen Rekruten zum Einzelunterricht. Dabei wollte S. überprüfen, ob seine Beine gleich lang sind», erzählt der Mann. «Der Rekrut musste sich bis auf die Unterhose ausziehen. S. mass nach – bis in den Schritt.»
Das sind nicht die einzigen Vorwürfe an den Blasorchester-Dirigenten, der als Hauptmann den Takt angibt: «S. brummte einem Rekruten drei Nächte leichten Arrest auf. Er führte selber – ohne Genehmigung oder Zeugen – dreimal eine Leibesvisitation durch. Der Rekrut musste sich dafür jeweils komplett ausziehen», sagt der Informant zu BLICK.
Max S. soll auch im Gruppenunterricht aufgefallen sein: «Sie mussten oft mit nacktem Oberkörper dirigieren. Angeblich, um Schamgefühle abzubauen.»
Schlimme Vorwürfe, welche die Militärjustiz jetzt überprüft: «Seit Mitte Mai läuft eine Untersuchung gegen eine Militärperson wegen Verdachts auf Unkorrektheit gegenüber Untergebenen, insbesondere beim Vollzug von Disziplinarstrafen», bestätigt Silvia Schenker, Sprecherin der Militärjustiz.
Für Max S. gilt die Unschuldsvermutung. Hat die Armee ihn beurlaubt? Das ist Geheimsache! Christian Burri, stellvertretender Informationschef Verteidigung: «Wir dürfen dazu nichts sagen.»
*Name der Redaktion bekannt
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