Die Vorwürfe sind happig. Die finanzielle Führung der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG) sei ungenügend, schreibt die Aargauische Offiziersgesellschaft (AOG) in einem fünfseitigen offenen Brief an die SOG-Spitze um Präsident Stefan Holenstein.
In den letzten vier Jahren habe die SOG einen kumulierten Verlust von über 500'000 Franken eingefahren. Zudem seien Rückstellungen aufgelöst und das Kapital einer Stiftung angezapft worden. «Rechnet man diese Beträge auf das Jahresergebnis, hat die SOG seit 2012 Kapital in der Höhe von über 750'000 Franken aufgebraucht», steht im Schreiben. Unterzeichner sind AOG-Präsident Peter Balzer und sieben weitere Offiziere.
Profi-Sekretär brachte Kosten zum Explodieren
Die SOG-Rechnung geriet mit der Anstellung eines vollamtlichen Generalsekretärs im Jahr 2013 in Schieflage. Mit dem Job wurde Daniel Slongo betraut, der bei der PR-Agentur Alea Iacta arbeitet. Dadurch stiegen die Kosten von jährlich rund 86'000 auf über 230'000 Franken an.
Die von SOG-Präsident Holenstein beantragte Erhöhung des Mitgliederbeitrages lehnen die Aargauer Offiziere ab. Sie fordern den Rücktritt der verantwortlichen Vorstandsmitglieder. Bei der nächsten Delegiertenversammlung will die AOG dem SOG-Vorstand die Entlastung verweigern. Holenstein hält an der Erhöhung des Mitgliederbeitrages fest.