Meteorologen sagen viele Niederschläge bei wärmeren Temperaturen voraus
Der Winter wird mild und nass – doch in den Bergen weiss

Die letzten beiden Winter brachten reichlich Schnee. Vor Beginn dieser Saison verzeichnen Skigebiete entlang der Südalpen schon im November Traumverhältnisse. Laut Prognosen von Meteorologen ist ein milder Winter 2019/20 jedoch wahrscheinlicher als ein kalter.
Publiziert: 28.11.2019 um 12:34 Uhr
  • Steht ein milder oder schneereicher Winter an?
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Bald ist es wieder soweit: Skisaison!
Foto: PD

So früh so viel Schnee – Skigebiete jubeln über die riesigen Schneemengen, die im November entlang der Südalpen vom Wallis bis ins Oberengadin gefallen sind. Auf dem Gemsstock in Andermatt UR liegen schon über drei Meter der weissen Pracht. In Saas-Fee VS eineinhalb Meter, im Oberengadin rund ein Meter.

In den nördlichen Alpen herrscht ein anderes Bild. Während sich der Schnee im Süden hält, hat der Föhn im Norden viel der weissen Pracht schon wieder weggeputzt.

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In Wengen BE fegte der Föhnsturm am letzten Wochenende nicht nur Neuschnee weg, auch die legendäre Beni's Startbar beim Start der Lauberhornabfahrt wurde zerstört. Und am Mittwoch hob der Föhn die Temperaturen im Urnerland bis zu 17 Grad. In den Bergen rundum schmolz noch mehr Schnee weg.

Die Jungfrauregion, Davos GR und Arosa Lenzerheide GR kommen derzeit noch auf knapp einen halben Meter am Berg.

Steht ein milder Winter an?

Wetterdienste haben ihre Prognosen für den Winter veröffentlicht, darunter auch das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus. Nach den neuesten Daten beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass Mitteleuropa einen deutlich zu milden Winter erleben wird, zwischen 50 und 60 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für einen deutlich zu kalten Winter liegt bei noch 10 bis 20 Prozent.

Bei dieser Winterprognose geht es nicht um den genauen Wetterverlauf. Der ist bestenfalls für einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen vorherzusagen. Meteorologen sagen mit diesen Modellen vielmehr die Grundtendenz der kommenden Jahreszeit vorher.

Demnach dürfte in den kommenden Monaten vorwiegend feuchte Luft vom Atlantik nach Mitteleuropa strömen. Hochwinterliche und schneereiche Phasen sind nicht ausgeschlossen, aber die Tendenz der ermittelten Daten geht eindeutig in Richtung mild.

In der Höhe wieder viel Schnee

Auch MeteoSchweiz hat für den kommenden Winter einen «Saisonausblick» erstellt. Für das Nord- und Ostschweizer Mittelland sieht die Prognose eine hohe Wahrscheinlichkeit voraus, dass die mittlere Temperatur von Dezember 2019 bis Februar höher liegen wird als die entsprechenden Temperaturen aus der Vergleichsperiode 1981 bis 2010. Noch wärmer soll es in der Südschweiz werden, kälter hingegen in der Westschweiz.

Auch die US-Wetterbehörde «Noaa» sieht in Europa einen wärmeren Winter kommen, mit rund drei Grad über dem langjährigen Klimamittel von Dezember bis Februar. Der US-Wetterdienst «AccuWeather» sagt für diesen Winter in Europa neben milderen Temperaturen auch reichlich Niederschläge voraus. Für Skigebiete heisst das: die Schneefallgrenze steigt.

Trotz höheren Temperaturen würden «auch die Nordalpen mit viel Schnee versorgt», so der Wetterdienst. Schon in den letzten Jahren hätten die Nordalpen einen frühen Start in die Schneesaison gehabt, schreibt «AccuWeather»: «Das könnte sich dieses Jahr wiederholen. Das sind gute Nachrichten für die Skigebiete in der gesamten Region.» (kes)

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